Fraunhofer-Institut und Hochschule Bremen setzen auf Greentech und ClimateTech für die Kreislaufwirtschaft: Rund 5,6 Millionen Tonnen Kunststoffverpackungen landen jedes Jahr in deutschen Haushalten im Müll. Nur ein Bruchteil davon wird aktuell recycelt.

Doch Forschende vom Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM und der Hochschule Bremen wollen das ändern — mit einer neuen Methode, die Plastikabfälle in hochwertiges 3D-Druck-Material verwandelt.

Plastikflut wächst – Recyclingquote noch zu niedrig

In den letzten 30 Jahren hat sich die Menge an Kunststoffverpackungen im Haushaltsmüll verdreifacht. Aktuell kann nur etwa ein Drittel davon recycelt werden. Ein Großteil landet weiter in Verbrennungsanlagen oder auf Deponien — mit fatalen Folgen für Umwelt und Klima.

Gerade verschmutzte oder gemischte Kunststoffe sind schwer zu verwerten. Hier setzt das neue Projekt von Fraunhofer IFAM und Hochschule Bremen an: Mit speziellen Sortier- und Waschverfahren sollen selbst problematische Kunststoffabfälle nutzbar gemacht werden.

Vom Abfall zum Filament für 3D-Drucker

Das Ziel der Forscherteams: hochwertiges Filament für den 3D-Druck aus recyceltem Kunststoff herstellen. Dieses Material könnte dann für zahlreiche Anwendungen genutzt werden — von Ersatzteilen bis hin zu neuen Produkten im Bereich Greentech und ClimateTech.

Im Fokus steht dabei das Kunststoffmaterial Polypropylen. Nach erfolgreicher Reinigung und Aufbereitung entsteht ein homogenes Material, das sich gut für die additive Fertigung eignet.

Greentech Circular aus Plastikmuell wird 3D Drucker Fillament Foto Jjakub Zerdzicki Unsplash
Greentech Circular aus Plastikmuell wird 3D Drucker Fillament Foto Jjakub Zerdzicki Unsplash

Erfolgreiche Machbarkeitsstudie – nächste Schritte geplant

Eine erste Machbarkeitsstudie wurde inzwischen erfolgreich abgeschlossen. Der nächste Schritt ist nun die Optimierung des Produktionsprozesses, um das Verfahren wirtschaftlich skalierbar zu machen.

Die Forschenden sehen großes Potenzial, einen Beitrag zur Reduzierung des Plastikmülls zu leisten — und gleichzeitig neue Wertschöpfungsketten im Bereich nachhaltiger Produktion zu schaffen.

Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und zum Klimaschutz

Die Idee, Abfall als Ressource zu begreifen, passt perfekt zu den Ansätzen von Greentech und ClimateTech. Durch innovative Recyclingverfahren wie dieses könnten künftig mehr Kunststoffe im Kreislauf gehalten und die Abhängigkeit von Primärrohstoffen verringert werden.

Langfristig trägt dies dazu bei, CO₂-Emissionen zu senken und die Ressourcenverschwendung zu begrenzen — ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Zukunft.


Quellen & Links

Foto von Jakub Żerdzicki auf Unsplash