Die Tankstellenkette JET zeigt künftig nicht nur die Preise für Benzin und Diesel, sondern auch den Strompreis pro Kilowattstunde (kWh) gut sichtbar am Preismast an. Das gilt für alle JET-Tankstellen, an denen es Schnellladepunkte für Elektroautos gibt.

Strompreis klar sichtbar – auch ohne App

Laut JET-Manager Oliver Reichert ist es Teil der Strategie, dass alle Preise – auch fürs Stromladen – direkt von der Straße aus sichtbar sind. An vielen Standorten sei das schon umgesetzt. Wo das technisch noch nicht geht, nutzt JET gut sichtbare Plakate.

Der aktuelle Preis liegt bei 49 Cent pro kWh, auch ohne App, Vertrag oder Grundgebühr. Damit ist JET günstiger als viele Anbieter – wenn auch nicht günstiger als manche Discounter wie ALDI oder Lidl, die Strom teilweise billiger anbieten.

Mehr als nur Strom – Services als Pluspunkt

JET will nicht bei den Billigpreisen der Discounter mitziehen. Der Grund: Man bietet laut Unternehmen mehr Service. Dazu gehören:

Snacks, Kaffee und Getränke Saubere Toiletten Luftdruckstationen, Autowäsche und Zubehör Ultraschnell-Ladesäulen mit bis zu 400 kW Ladeleistung

Diese Services rechtfertigten laut Reichert den leicht höheren Preis.

Kritischer Blick: Marketing oder echter greentech-Schritt?

JETs Entscheidung, Strompreise neben Kraftstoffpreisen sichtbar zu machen, ist ein Schritt in Richtung Transparenz und Gleichstellung von Elektromobilität. Das ist positiv für den Bereich ClimateTech und macht das Laden einfacher und vergleichbarer.

Kritisch muss man jedoch hinterfragen, warum dies nicht längst Standard in der Branche ist – und warum die Preise nicht flächendeckend digital angezeigt werden. Auch der hohe Fokus auf Zusatzservices wirkt etwas wie ein Marketing-Schachzug, um den höheren Preis zu rechtfertigen.

Fazit: Ein kleiner, aber sinnvoller Schritt für ClimateTech

JET zeigt mit dieser Maßnahme, dass Elektromobilität sichtbarer und alltagstauglicher werden kann – wenn auch mit Luft nach oben bei der flächendeckenden Umsetzung. Der Schritt ist zu begrüßen, besonders wenn andere Anbieter wie EnBW, IONITY oder Fastned folgen würden.

Für den greentech-Sektor ist klar: Sichtbare Strompreise helfen, Elektromobilität zu normalisieren – aber der Preis bleibt ein zentraler Wettbewerbsfaktor.

Via AutoMotorSport