Laut dem südkoreanischen Institut DGIST soll eine neu entwickelte Nuklearbatterie Smartphones und andere Geräte jahrzehntelang mit Strom versorgen – ganz ohne Nachladen.
Laut DGIST nutzt die Batterie Betastrahlung aus Atommüll
Nach Angaben des Energietechnikers Su-Il In vom Daegu Gyeongbuk Institute of Science & Technology (DGIST) basiert die neue Technologie auf dem radioaktiven Isotop Kohlenstoff-14 (C14). Dieses entsteht in Atomkraftwerken beim Zerfall von Uran oder Plutonium. Laut dem Institut könne C14 aus Atommüll in Wiederaufbereitungsanlagen wie in Frankreich, den USA, Großbritannien oder Russland gewonnen werden.
C14 hat eine Halbwertszeit von über 5.000 Jahren, wodurch die Batterie viele Jahrzehnte Strom liefern kann.

Aus gefährlicher Strahlung wird nutzbarer Strom?
Laut dem Forschungsteam werde die Betastrahlung durch eine dünne Aluminiumschicht abgeschirmt und sei damit ungefährlich. Die Elektronen treffen auf einen Halbleiter aus Titandioxid, der durch einen Ruthenium-Farbstoff aktiviert wird. Diese Kombination erzeugt nutzbare Elektrizität – ähnlich wie bei einer Solarzelle.
Zitronensäure sorgt dabei für die nötige chemische Bindung der Materialien.

ClimateTech mit Einschränkungen – noch kein Einsatz in E-Autos
Laut DGIST lassen sich diese Nuklearbatterien auf Fingergroße miniaturisieren – ideal für kleine Elektronik wie Herzschrittmacher oder Smartphones. Für den Einsatz in Elektroautos sei die Technologie laut Su-Il In derzeit noch zu ineffizient und platzintensiv. Ziel sei jedoch, den Wirkungsgrad künftig zu verbessern.
Auch China forscht an Nuklearbatterien
Laut dem Wissenschaftsportal New Atlas arbeiten auch chinesische Forscher an einer ähnlichen Lösung – jedoch mit dem radioaktiven Element Americium. Dessen Batterien haben nur eine Lebensdauer von etwa 14 Jahren, weil das Material schneller zerfällt. Auch diese Technologie könnte künftig aus Atommüll gewonnen werden.
Greentech oder Risiko? Eine kritische Einschätzung
Obwohl die Entwicklung vielversprechend klingt, wirft sie Fragen zur Sicherheit, Entsorgung und gesellschaftlichen Akzeptanz auf. Die Nutzung von radioaktiven Materialien in Konsumgeräten bleibt umstritten – auch wenn die Strahlung technisch abgeschirmt werden kann.
Fazit: Laut dem DGIST könnten nukleare Minibatterien künftig eine zentrale Rolle in der Greentech- und ClimateTech-Branche spielen – vor allem dort, wo kompakte, langlebige Energiequellen gebraucht werden. Der Einsatz bleibt jedoch vorerst auf Spezialanwendungen begrenzt.
via New Atlas