Bei einem Gebäudeabriss werden Holzbauteile üblicherweise der Verbrennung zugeführt und Stahl wird unter hohem Energieeinsatz eingeschmolzen und zu neuen Bauteilen recycelt.
Ob es auch nachhaltiger geht und wie die Organisation einer systematischen Wiederverwendung hochwertiger Bauteile aussehen könnte, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit Partnern von der Technischen Universität München untersucht. Ihr Abschlussbericht enthält auch einen Leitfaden für Behörden und Bauwirtschaft.
Greentech Circular: Klima schützen mit #Kreislaufwirtschaft #CircularBW: Second-Life am Bau hat massiven Impact
„Um Ressourcen zu schonen und den Energieverbrauch im Sinne des Klimaschutzes zu senken, sollte Wertschöpfung möglichst lange erhalten bleiben“, sagt Professor Thomas Ummenhofer von der Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine (VAKA) des KIT. „Dazu gehört der Second-Life-Ansatz im Bauwesen.
Greentech Circular: Faktor Stahl
Auch Stahlträger und Holzbalken lassen sich häufig wiederverwenden.“ Dafür sei allerdings ein grundsätzliches Umdenken im Bauwesen notwendig, ergänzt Professor Philipp Dietsch, ebenfalls von der VAKA: „Statt mit der Abrisskugel muss der Rückbau behutsam, planvoll und strategisch erfolgen. Bisher fehlt den Abbruchunternehmen dafür oft das richtige Werkzeug.“ Auch Architektur und Bauingenieurwesen stünden in der Pflicht, etwas zu ändern, etwa indem sie bereits bei der Planung von Neubauten verfügbare Second-Life-Bauteile berücksichtigen, so Dietsch. (mhe)