Will man in Zukunft Gebäude nachhaltiger gestalten, muss das Ganze bereits ab der Bauphase mitgedacht werden. Die Architects for Future Bewegung setzt sich für Wandel in der gesamten Baubranche ein.
Architects for Future sind mehr als nur Architekten
Der Name täuscht: Die Architects for Fututre sind lange nicht nur Architekten. Stattdessen sind Menschen aus der gesamten Baubranche vertreten. Stadtplanung, Infrastruktur, Design – viele Beschäftigte aus den unterschiedlichsten Schritten eines Bauprozesses.
Wieso die 2019 gegründete Bewegung eine hohe Relevanz besitzt, wird klar, sobald man den Impact des Bausektors vor Augen geführt bekommt. Die Branche macht ungefähr 40 Prozent des gesamten deutschen CO2 Ausstoßes aus. Zusätzlich ist der Sektor für mehr als die Hälfte des Müllaufkommens und die Verwendung von produzierten Rohstoffen verantwortlich.
„Bauen verursacht weltweite Ressourcenausbeutung und soziale Ungerechtigkeit. Da möchten wir gegenwirken“, erklärt Janine Boscheinen der Architects dazu.
Lokales Agieren für Einzelprojekte und Anlaufstelle
Agiert wird meist lokal, denn laut Boscheinen lässt sich durch Präsenz vor Ort am meisten etwas bewegen. Daraus resultieren beispielsweise verschiedene Projekte, die über einen gewissen Zeitraum laufen. An den Projekten beteiligt sind Einzelpersonen sowie ganze Unternehmen.
„Gerade kleinere Unternehmen haben erkannt, was der Bausektor bewirken kann – viele Startups und Unternehmen strukturieren sich um“, sagt Boscheinen. „Dafür möchten wir eine Anlaufstation sein, um helfen zu können.“

Kritisches Hinterfragen von Abriss und Neubau im Bausektor
Konkret formulieren die Architects eine Auswahl an 10 Forderungen. Dazu gehört es, die Energiewende zu beschleunigen, kreislauffähig zu konstruieren und integral zu planen sowie den generellen Bau-Bedarf zu überdenken. Darüber hinaus müsse ein Abriss immer kritisch hinterfragt werden.


„Es gibt viele Punkte, die die graue Energie, die beim Abriss und Neubau entsteht, nicht betrachten. Das können wir lokal gut ansprechen.“
Boscheinen schlägt vor, dass man statt einem Abriss beispielsweise umbauen könnte. Generell müsse der Ansatz im Bausektor überdacht werden, um eine soziale Verträglichkeit zu erschaffen. Nur so könne die Lebensqualität der Zukunft gesichert werden.