Die Regierung von Katalonien hat wegen Wasserknappheit den Notstand ausgerufen. Die Maßnahme tritt in der Hauptstadt Barcelona und 201 weiteren Gemeinden der Region im Nordosten Spaniens am Freitag in Kraft.
Katalonien ist von Natur aus eine trockene Region, und der Klimawandel sowie menschliche Aktivitäten haben zu Wasserknappheit und Dürren beigetragen.
Es wird neue strenge Einschränkungen des Konsums geben, die rund sechs Millionen Menschen (von insgesamt circa acht Millionen Bewohner Kataloniens) in den Provinzen Barcelona und Girona treffen.

Wasser-Knappheit in Spanien: Schlimmste Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen
Katalonien leide unter der schlimmsten Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen vor einem guten Jahrhundert, sagte Regionalpräsident Pere Aragonès.
In der auch bei Deutschen sehr beliebten Urlaubsregion wird der Wasserverbrauch nun auf höchstens 200 Liter pro Person und Tag beschränkt. Bei einer Verschlimmerung der Lage kann das Limit auf 180 Liter in einer zweiten und auf 160 Liter in einer dritten Phase herabgesetzt werden.
Zum Vergleich: In der Regionalhauptstadt Barcelona beträgt der Verbrauch derzeit im Schnitt 173 Liter, in anderen größeren Gemeinden aber teils deutlich über 200 Liter.
Mögliche Ansätz zur Bekämpfung der Wasserknappheit in Katalonien
Ein möglicher Ansatz zur Bekämpfung der Wasserknappheit in Katalonien und anderen Regionen umfasst eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung. Dazu gehören Maßnahmen wie:
- Wassereffizienz verbessern: Die Förderung von Wassereffizienz in der Landwirtschaft, Industrie und im Haushalt kann dazu beitragen, den Wasserverbrauch zu optimieren.
- Wasserrückgewinnung und Recycling: Die Entwicklung von Systemen zur Rückgewinnung und Wiederverwendung von Wasser in verschiedenen Sektoren kann die Verfügbarkeit von Wasser erhöhen.
- Natürliche Wasserrückhaltegebiete: Die Schaffung von natürlichen Wasserrückhaltegebieten, wie beispielsweise Aufforstungsprojekte, kann dazu beitragen, den Wasserkreislauf zu unterstützen und Bodenerosion zu reduzieren.
- Bewusstseinsbildung und Bildung: Eine Aufklärung der Bevölkerung über den sparsamen Umgang mit Wasser sowie Schulungen zur effizienten Nutzung von Wasser in der Landwirtschaft und anderen Sektoren sind entscheidend.
- Investitionen in Infrastruktur: Investitionen in moderne Wasserversorgungs- und Abwassersysteme können die Wasserinfrastruktur verbessern und den Verlust von Wasser durch Lecks minimieren.
UPDATE 6.2.24: Regierung verordnet weitere Maßnahmen gegen Wassernotstand in Katalonien
Katalonien ist von der schlimmsten Dürre seit Beginn der Wetter-Aufzeichnungen betroffen
Präsident Pere Aragonès hat am 1. Februar 2024 den Wassernotstand für Katalonien ausgerufen – siehe Pressemitteilung
Das Land ist von einer Dürre betroffen, die als historisch gilt. Nach Angaben des Meteorologischen Dienstes Kataloniens (SMC) hat die aktuelle Trockenheitsperiode aus folgenden Gründen größere Ausmaße angenommen als jede andere zuvor:
- Aufgrund der Dauer: es gab 37 Monate lang unterdurchschnittliche Niederschläge (seit Herbst 2020), doppelt so lange wie bei der längsten Dürre bisher im Jahr 2008, die 18 Monate dauerte.
- Durch die Intensität: seit nunmehr drei Jahren weisen die Flüsse, die die wichtigsten Stauseen Kataloniens speisen, ein Defizit der Wassermenge aus.
- Wegen der Ausdehnung: Mehr als 50 % des Territoriums Kataloniens leidet unter Wassermangel. In der Hälfte des Landes hat es weniger geregnet als im historischen Durchschnitt. Es wird geschätzt, dass neun Monate Regen nötig wären, um die Situation zu normalisieren.
Daher hat die katalanische Regierung die Notfallmaßnahmen jetzt auf insgesamt 239 Städte und Gemeinden mit insgesamt über sechs Millionen Bevölkerung, hauptsächlich im Raum Barcelona, ausgedehnt, welche die folgenden Einschränkungen einhalten müssen:
Alltäglicher Wasserverbrauch: 90 Liter pro Tag und Person
- Bewässerung in der Wirtschaft: Senkung auf 80 % in der Landwirtschaft; auf 50 % in der Viehhaltung und auf 25 % für industrielle Zwecke
- Reinigung: Verbot der Reinigung öffentlicher Räume mit Trinkwasser
- Schwimmbäder: Keine Befüllung von Schwimmbädern
- Grünanlagen und Gärten: Einstellung der Bewässerung
- Öffentliche Brunnen: Das Füllen von Zierbrunnen oder künstlichen Seen ist verboten
- Flüsse: Umleitung einiger Flüsse, um die Befüllung von Wasserreservoirs zu gewährleisten
Präsident Aragonès hat sich auf der Pressekonferenz trotz der kritischen Situation zuversichtlich gezeigt: „Wir werden die Dürre mit Zusammenarbeit, gemeinsamer Anstrengung, Planung und gezielten Investitionen überwinden.“