Greentech Circular: Crocs will deine alten Schuhe zurück

Der Freizeit- und Outdoor-Gummi-Schuh-Spezialist Crocs hat in den USA ein neues Recycling-Programm gestartet,um gebrauchte Schuhe zurückzunehmen und die alte Schuhe von Deponien fernzuhalten.

Crocs setzt auf Schuh Recycling

Schätzungsweise 22 Milliarden Paar Schuhe werden in den USA jährlich weggeworfen, während laut Branchenstatistiken ungefähr die gleiche Anzahl produziert wird. Der Mode- und Bekleidungssektor trägt laut den Vereinten Nationen jedes Jahr zu etwa 8 Prozent zu den Treibhausgasemissionen bei.

Der populäre Gummi-Schuh-Spezialist Crocs kündigte 2021 eine Reihe von Nachhaltigkeitszielen an, verzögerte aber leise seinen Plan, Netto-Null um ein Jahrzehnt bis 2040 zu erreichen, nachdem das Unternehmen einen großen Anstieg der Emissionen zwischen 2021 und 2022 gemeldet hatte.

Croscs will mehr zirkuläres Design

Deanna Bratter, Vizepräsidentin und globale Leiterin für Nachhaltigkeit des in Broomfield, Colorado, ansässigen Unternehmens, sagte, dass die Prinzipien des zirkulären Designs und der Produktion von zentraler Basis für die Erfüllung dieses Engagements sind.

„Wenn man an die Kreislaufwirtschaft denkt, denken die Leute manchmal nur an Abfall und tun etwas mit Abfall“, sagte Bratter. „Aber wenn wir über das Konzept der Schaffung einer Kreislaufwirtschaft nachdenken, erfordert dies eine Vielzahl von Lösungen, viel Kreativität“.

Neues Sammlungsprogramm von Crocs 

Das neue Sammlungsprogramm von Crocs wird Metriken erstellen, die ihm helfen, die sozialen und betrieblichen Herausforderungen, mit denen es konfrontiert ist, besser zu verstehen, sagte Bratter.

Anstatt landesweit nach dem Zufallsprinzip Takeback-Standorte zuzuweisen, wählte es Staaten aus, die einen Querschnitt der Einstellungen zum Klimawandel darstellen: Colorado, Georgia, Illinois, Michigan, Massachusetts, Minnesota, Ohio, Pennsylvania, Virginia und Wisconsin. Einzelhandelsstandorte in diesen Staaten, insgesamt etwa 50, werden Sammelbehälter enthalten, um es den Verbrauchern zu erleichtern, Produkte abzugeben.

Was ist in Crocs‘ Clogs?

Das vorherrschende Material in den Clogs von Crocs – mehr als 81 Prozent – ist Croslith, ein proprietäres Harz, das auf Haltbarkeit ausgelegt ist und überwiegend aus fossilen Brennstoffen stammt. Croslite ist für 35-40 Prozent der Emissionen von Crocs verantwortlich, seine größte Einzelquelle, sagte Bratter.

Crocs hat sich verpflichtet, bis 2030 50 Prozent seines Croslite aus biobasierten Optionen zu beziehen. Die beiden bekanntesten alternativen Quellen sind Tall Oil, ein Nebenprodukt aus Papierfabriken und gebrauchtes Speiseöl. Im Jahr 2022 stammten nur 2,2 Prozent von Croslit aus nicht fossilen Quellen, aber Crocs ist auf dem besten Weg, bis Ende 2023 20 Prozent zu erreichen, sagte Bratter.

Crocs verstärkt auch den Einsatz von recyceltem Material. Laut dem ESG-Bericht des Unternehmens für 2022 verwendet das Unternehmen Produktionsabfälle in 6,5 Prozent seines Croslite.

Es ist möglich, dass untragbare Schuhe, die von Crocs gesammelt wurden, gemahlen und in zukünftigen Produkten verwendet werden könnten, was diese Menge erhöht, sagte Bratter, aber es hat nicht öffentlich Ziele festgelegt, wie viele von ihnen umgewandelt werden.

Babyschritte statt eines großen Sprungs

Laut Paul Foulkes-Arellano, Gründer von Circuthon Consulting und Mitautor eines Buches über Materialien und Nachhaltigkeit, steht der gesamte Schuhsektor unter Druck, Abfall zu reduzieren und Emissionen zu reduzieren. Während er die Entscheidung von Crocs lobte, mit dem „angesehenen“ Soles4Souls zusammenzuarbeiten, bezeichnete er die allgemeine Kreislaufwirtschaftsstrategie des Schuhunternehmens als aufkeimend und sagte, es sei „notorisch schwierig“, Takeback-Programme in großem Umfang funktionieren zu lassen.

Ein Vorteil, den Crocs beim Übergang haben wird, ist das Make-up von Croslite. „Es ist hauptsächlich ein Monomaterial, so dass es, sobald die wenigen zusätzlichen Komponenten entfernt sind, als Material für neue Schuhe neu geschliffen werden kann“, sagte er. Das Recycling eines Materials, das sowohl fossile Brennstoffe als auch pflanzliche Harze enthält, sei schwieriger, sagte er.

Andere Schuhmacher streben nach höheren Prozentsätzen an wiederverwendetem Material in einem kürzeren Zeitrahmen, sagte Foulkes-Arellano. „Die Schuhindustrie liegt bei ihrem Verständnis der Umweltauswirkungen weit hinter der Textilindustrie zurück“.