„Wasserstoff-Geschäft erfolgreich an die Börse gebracht“
Der Chef der Nucera-Mutter Thyssenkrupp, Miguel Ángel López Borrego, zeigte sich zufrieden. «Wir haben unser Ziel erreicht und unser Wasserstoffgeschäft in einem anspruchsvollen Kapitalmarktumfeld erfolgreich an die Börse gebracht», sagte er. Damit erhalte das Unternehmen ausreichend finanziellen Spielraum, um weiter zu wachsen.
Wachsender Bedarfs an Wasserstoff für Energiewende
Dem Markt wird angesichts der Energiewende und des wachsenden Bedarfs an Wasserstoff großes Potenzial beigemessen, er ist aber auch umkämpft. Zu den Wettbewerbern gehören Siemens Energy aus München, ITM Power aus Großbritannien sowie Plug Power und Cummins, beide aus den USA.
Die Hälfte der insgesamt 600 Beschäftigten von Thyssenkrupp Nucera sind in Deutschland tätig, fast alle in Dortmund. An der Börse wurde das Unternehmen nach der positiven Kursentwicklung mit rund 2,7 Milliarden Euro bewertet.

Greentech Business: Ausbau des Geschäfts alkalischer Wasserelektrolyse (AWE)
Die Essener Konzernmutter hatte für Nucera bereits im vergangenen Jahr einen Börsengang ins Auge gefasst, wegen der volatilen Marktbedingungen dann aber zunächst Abstand davon genommen. Der Erlös aus dem Börsengang soll zum Ausbau des Geschäfts mit der sogenannten alkalischen Wasserelektrolyse (AWE) zur klimaneutralen Herstellung von Wasserstoff verwendet werden.
klimaneutralen Herstellung von Wasserstoff
Von der klimaneutralen Herstellung von Wasserstoff verspricht sich Nucera starkes Wachstum. Bei der Elektrolyse wird Wasser mit Hilfe von Strom in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Wurde der Strom zuvor klimaneutral erzeugt, zum Beispiel mit Windrädern oder Solarzellen, wird der Wasserstoff «grün» genannt.
Thyssenkrupp Nucera baut auch Anlagen für die Chlor-Alkali-Elektrolyse – dieser Bereich ist gewissermaßen das konventionelle Brot-und-Butter-Geschäft. Das mit diesen Anlagen hergestellte Chlor wird zum Beispiel für die Reinigung von Trinkwasser genutzt oder als Basisstoff für Chemieunternehmen. Während dieser Bereich profitabel ist, ist die alkalische Wasserelektrolyse noch in der Investitionsphase – dieser Bereich soll erstmals im Geschäftsjahr 2024/25 einen Gewinn verbuchen. Das Nucera-Geschäftsjahr läuft immer bis Ende September.
Nucera Umsatz 306 Millionen Euro
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 erzielte Nucera einen Umsatz von 306 Millionen Euro und damit 130 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum, das Betriebsergebnis (Ebit) lag bei 13,3 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 7,1 Millionen Euro). Der Auftragsbestand ist groß.
Mit dem US-Unternehmen Air Product will Nucera eine 2-Gigawatt-Anlage in Saudi Arabien installieren, die Elektrolyseure kommen von der deutschen Firma. Am Rotterdamer Hafen arbeiten die Dortmunder mit dem Energiekonzern Shell zusammen, um grünen Wasserstoff herzustellen und von dort aus zu verschiffen.
Bisher hält Thyssenkrupp 66 Prozent und das italienische Industrieunternehmen De Nora 34 Prozent. Künftig werden sich die Eigentumsverhältnisse ändern, 24 Prozent des Grundkapitals sollen in Streubesitz kommen. Die Mehrheit an Nucera will Thyssenkrupp auch künftig halten.
Deutschlands größter Stahlhersteller goes Nachhaltigkeit
Erneuerbare Energien sehr wichtig
Förderung erneuerbarer Energien: Thyssenkrupp engagiert sich in der Entwicklung und Produktion von Komponenten für die erneuerbare Energieerzeugung. Das Unternehmen liefert zum Beispiel Komponenten für Windkraftanlagen und Solarkraftwerke.
Elektromobilität: Thyssenkrupp ist auch in der Elektromobilität aktiv. Das Unternehmen entwickelt und produziert Komponenten für Elektrofahrzeuge, darunter Batteriesysteme, Elektromotoren und Leichtbaukomponenten.
Kreislaufwirtschaft und Recycling
Thyssenkrupp arbeitet daran, seine Produktionsprozesse effizienter zu gestalten und Materialien besser zu recyceln. Das Unternehmen setzt verstärkt auf den Einsatz von recycelten Materialien und fördert die Entwicklung von Kreislaufwirtschaftskonzepten.
Forschung und Entwicklung: Thyssenkrupp investiert in Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich Nachhaltigkeit und Greentech. Das Unternehmen arbeitet mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie zusammen, um innovative Lösungen zu entwickeln.
+++ Greentech News UPDATE 18:59: 2-Gigawatt-Anlage in Saudi Arabien geplant – grüner Wasserstoff von Shell
Thyssenkrupp Nucera baut auch Anlagen für die Chlor-Alkali-Elektrolyse – dieser Bereich ist gewissermaßen das konventionelle Brot-und-Butter-Geschäft. Das mit diesen Anlagen hergestellte Chlor wird zum Beispiel für die Reinigung von Trinkwasser genutzt oder als Basisstoff für Chemieunternehmen.
Während dieser Bereich profitabel ist, ist die alkalische Wasserelektrolyse noch in der Investitionsphase – dieser Bereich soll erstmals im Geschäftsjahr 2024/25 einen Gewinn verbuchen. Das Nucera-Geschäftsjahr läuft immer bis Ende September.

2-Gigawatt-Anlage in Saudi Arabien
Mit dem US-Unternehmen Air Products will Nucera eine 2-Gigawatt-Anlage in Saudi Arabien installieren, die Elektrolyseure kommen von der deutschen Firma.
Am Rotterdamer Hafen arbeiten die Dortmunder mit dem Energiekonzern Shell zusammen, um grünen Wasserstoff herzustellen und von dort aus zu verschiffen.