Erwärmung der oberen Wasserschichten in den Tropen
Das Wetterphänomen kündigt sich durch eine Erwärmung der oberen Wasserschichten in den Tropen im östlichen Pazifik an. Dort stieg die monatliche Durchschnittstemperatur nach Angaben der WMO von 0,44 Grad unter dem langjährigen Mittel im Februar bis Mitte Juni auf 0,9 Grad über dem Mittel. Die US-Klimabehörde NOAA hatte bereits im Juni einen El Niño erklärt. Die WMO bezieht in ihre Prognosen jeweils die Expertise mehrerer Klimabehörden ein.
El Niño ist ein natürliches Phänomen, das alle paar Jahre auftritt. Es kann die Folgen des Klimawandels verschärfen, weil es einen zusätzlich wärmenden Effekt hat. Je nach Weltregion gibt es mehr Hitze und Dürren oder mehr Überschwemmungen.

Normalerweise weht der Passatwind vom Osten zum Westen über den äquatorialen Pazifik und transportiert warmes Oberflächenwasser nach Westen. Dadurch sammelt sich warmes Wasser vor der Küste Indonesiens an. Bei einem El Niño schwächt sich der Passatwind ab oder dreht sich sogar um, wodurch warmes Oberflächenwasser nach Osten strömt und sich vor der Küste Südamerikas ansammelt.
Greentech Wetter: Die Auswirkungen von El Niño
Die Auswirkungen eines El Niño variieren je nach Stärke des Ereignisses, aber typische Effekte umfassen:
- Veränderungen im Niederschlagsmuster: Trockene Bedingungen können in normalerweise feuchten Gebieten auftreten, während vermehrte Niederschläge in normalerweise trockenen Gebieten auftreten können. Dies kann zu Dürren oder Überschwemmungen führen.
- Temperaturänderungen: El Niño-Ereignisse können zu anomalen Temperaturänderungen in verschiedenen Teilen der Welt führen. Zum Beispiel kann es in Teilen von Südamerika, Australien und Südostasien wärmer sein als üblich.
- Hurrikane und tropische Stürme: El Niño kann die Bildung von Hurrikanen im Atlantik reduzieren, während die Anzahl der tropischen Stürme im zentralen und östlichen Pazifik zunehmen kann.
- Rückgang der Fischereiressourcen: El Niño kann zu einem Rückgang der Fischereiressourcen führen, da sich die Meeresströmungen und die Verfügbarkeit von Nahrung für Fische ändern.
Fun Fact am Rande: Es gibt auch ein Gegenstück zu El Niño, das als La Niña bezeichnet wird. La Niña tritt auf, wenn die Oberflächentemperaturen im äquatorialen Pazifik ungewöhnlich kalt sind. La Niña hat oft das Gegenteilige Wetterphänomen wie El Niño zur Folge, wie z.B. verstärkte Passatwinde und erhöhte Niederschläge in einigen Gebieten.