
Ausrangiert und doch so wichtig: Die Rede ist von der guten alten Litfaß-Säule: Nun trifft Ernst Litfaß auf 5G Mobilfunk von Telko-Riese Vodafone.
Als sich der Berliner Verleger vor über 165 Jahren die Litfaßsäule ausdachte, hat er sich mit Sicherheit nicht vorstellen können, dass seine Erfindung die Welt eines Tages auf eine Weise verbinden würde, die weit über seine ursprüngliche Vision hinausgeht.
Vodafone Circular Economy
Denn die seit Jahrzehnten zum Stadtbild gehörenden Litfaßsäulen in Düsseldorf erleben derzeit eine technische Renaissance: Insgesamt 50 der in der Landeshauptstadt aufgestellten Litfaßsäulen versorgen die Menschen nicht nur mit Informationen, sondern auch mit schnellem 5G-Mobilfunk von Vodafone.
Weitere 100 Säulen sollen in den nächsten zwei Jahren hinzukommen. Das sorgt zum einen für einen noch besseren Empfang sowie höhere Netz-Stabilität und löst gleichzeitig auch ein großes Problem, das beim 5G-Netzausbau in innerstädtischen Bereichen bis heute deutschlandweit existiert: Die langwierige Suche nach Standorten für neue Mobilfunk-Stationen und die oftmals lange andauernden Genehmigungsverfahren.

Greentech NRW
Nordrhein-Westfalen hat dafür die Landesbauordnung zwar bereits im Jahr 2021 geändert und für eine Verkürzung der Genehmigungsverfahren gesorgt, doch gerade neue innerstädtische Dach-Standorte sind äußerst schwer zu finden. Dieses Vorreiter-Projekt mit seiner innovativen Lösung schafft nun Abhilfe. Anlässlich der 50. Litfaßsäule, die in der Haroldstraße ans Netz gegangen ist, trafen sich NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach und Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller mit allen Projekt-Beteiligten.
Initiiert hat das Projekt Düsseldorf Marketing in Zusammenarbeit mit der Stadt Düsseldorf, Vodafone Deutschland, den Stadtwerken Düsseldorf und Ilg Außenwerbung. Nach einem ersten Piloten im Oktober 2021 sind nun insgesamt 50 Litfaßsäulen in Düsseldorf umgerüstet und an Glasfaser angeschlossen worden.
Mobilfunk-Standort an großen Masten montiert
Jeweils drei 5G-Antennen und die gesamte Technik, die bei herkömmlichen Mobilfunk-Standorten an großen Masten montiert ist, sind in das Basilika-förmige Dach und den Betonkörper der je 4,79 Meter hohen und 1,62 Meter breiten Litfaßsäule eingebaut. Der gesamte Aufbauprozess einer solchen 5G-Litfaßsäule benötigt weniger als die Hälfte der Zeit im Vergleich zu einem herkömmlichen Mobilfunk-Standort.
Wie jeder andere reguläre Mobilfunk-Standort in Deutschland haben auch die Vodafone 5G-Litfaßsäulen eine Standort-Bescheinigung von der Bundesnetzagentur erhalten, um deren sicheren Betrieb nachzuweisen. Die verbauten 5G-Antennen, die in Kooperation mit Ericsson aufgebaut wurden, bedienen jeweils einen Radius von etwa 400 Metern rund um jede Litfaßsäule mit schnellem Netz.
Cleantech und Circular Economy im Fokus
Im Durchschnitt gibt es bisher täglich knapp 6.000 Verbindungen pro Säule mit 5G-fähigen Smartphones und jede Woche fließen durchschnittlich etwa 200 Gigabyte an Daten pro Säule durch das 5G-Netz von Vodafone – Tendenz steigend.
Modernste Mobilfunktechnologie mit minimaler Latenz
An den 5G-Litfaßsäulen sind für die Nutzer mit ihren Smartphones Geschwindigkeiten von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde und minimale Reaktionszeiten von weniger als 10 Millisekunden möglich. Denn Vodafone hat die 5G-Litfaßsäule mit der komplett eigenständigen 5G+ Technologie ausgestattet – und damit mit der modernsten 5G-Technik, die in Europa verfügbar ist. Die Daten verlassen hier zu keiner Zeit die 5G-Infrastruktur. Nur so kann 5G mit voller Leistung funken und erzielt Latenzzeiten von weniger als 10 Millisekunden. Das ist so schnell wie die Reaktionsfähigkeit des menschlichen Nervensystems.
„Die 5G-Litfaßsäulen bei uns in Düsseldorf sind ein gutes Beispiel dafür, wie aus Tradition Innovation wird. Sie sind ein Zeichen dafür, dass die Stadt bereit ist, die Herausforderungen der digitalen Zukunft anzunehmen und gleichzeitig ihre historische Identität zu bewahren. Die digitale Stadtentwicklung ist wichtig für Smart-City-Lösungen jeglicher Art – beispielsweise für smarte Mobilität.
Geschichte der Litfaßsäule
Im Jahre 1855 erhielt der Berliner Verleger Ernst Litfaß zur Verhinderung der damals üblichen Wildplakatierung mittels Polizeiverordnung das alleinige Recht zum Aufstellen seiner Erfindung – die Litfaßsäule war geboren. Heute ist die klassische Litfaßsäule immer noch eine weitverbreitete Außenwerbeform und gehört weltweit zum vertrauten Stadtbild. Der Vorteil dieser Säulen besteht darin, dass die auf ihr angebrachten Plakate von allen Seiten sichtbar sind. In Düsseldorf stehen zurzeit insgesamt 600 klassische Litfaßsäulen. Konzessionär für diesen Werbeträger ist seit 2017 die Firma Ilg-Außenwerbung aus Stuttgart.