Mehr Bewusstsein schaffen für unsere Umwelt per Apps: Eine Pflanzen-App kann beim Umwelt- und Klimaschutz helfen, indem sie Menschen dabei unterstützt, Pflanzen zu erkennen und anzubauen, was zur Erhaltung der Artenvielfalt und zum Schutz gefährdeter Pflanzen beitragen kann.
Und dabei entsteht oft die Motivation zur nachhaltigen Pflanzenpflege: So etwa fördern Greentech- und Pflanzen-Apps umweltfreundliche Praktiken wie Wassereinsparung und den Einsatz natürlicher Düngemittel.
Pflanzen-Apps informieren über Zusammenhang von Pflanzen, Ökosystemen und Klimawandel
Und entsprechende Pflanzen-Apps können auch über den Zusammenhang zwischen Pflanzen, Ökosystemen und dem Klimawandel informieren, indem sie Benutzer zum Beispiel über die Rolle von Pflanzen bei der Kohlenstoffbindung und der Luftreinigung aufklärt.
Durch den Austausch von Erfahrungen und Tipps in der Community der App können Benutzer ein Bewusstsein für Klimaprobleme schaffen und zu einer nachhaltigeren Lebensweise ermutigt werden.
Apps zur Pflanzenbestimmung
«Die Fähigkeit Pflanzen zu bestimmen, ist sehr schwierig zu erlernen», sagt Anke Bebber. Die Wissenschaftskommunikatorin vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena meint damit das Phänomen der sogenannten Pflanzenblindheit.
Man müsse sehr viel Wissen aufbauen, einen guten Blick fürs Detail haben und lange üben. Mit der Software-Hilfe aus dem Smartphone könne man Pflanzen dagegen auch ohne entsprechende Kenntnisse sicher bestimmen.
Pflanzenbestimmungs-Apps: Flora Incognita, Naturblick und Pl@ntNet
Eine der bekanntesten Apps zur Pflanzenbestimmung ist Flora Incognita, in deren Projekt-Team auch Anke Bebber mitarbeitet. Die App ist ein Gemeinschaftsprojekt der Technischen Universität Ilmenau und des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena und kann kostenlos heruntergeladen werden.
Der Fokus der App liege auf der Bestimmung von Wildpflanzen, derzeit für 16.000 Arten möglich. «Zur Einordnung: In Deutschland gibt es etwa 3600 Wildpflanzenarten», so Bebber. Das heißt, die App ist auch auf internationalen Wandertouren ein wertvoller Begleiter.
Klimaschutz mit Handy
Hat man mit dem Hosentaschencomputer eine Art bestimmt, kommt ein ausführlicher Steckbrief aufs Display. Erläutert wird, ob eine Pflanze essbar ist, auf der Liste geschützter Arten steht und wo sie verbreitet ist. Die Pflanzen, die man bestimmt hat, werden in einer Liste und interaktiven Karte gesammelt.
Diese Funktion verfolgt einen Gamification-Ansatz: Über das «Sammeln» bestimmter Pflanzen gibt es Abzeichen zu ergattern.

App Flora Incognita als besonders einsteigerfreundlich,
Greta Friedrich vom Computerfachmagazin «c’t» klassifiziert Flora Incognita als besonders einsteigerfreundlich, weil sie beim Bestimmen der Pflanzen mit Hilfe der Smartphone-Kamera durch den Fotoprozess leite: «Es werden Tipps gegeben, wie man Fotos macht, die die App dann auch erkennen kann.»
Flora und Fauna in der Hosentasche
Neben Flora Incognita empfiehlt Friedrich auch die App Naturblick des Museums für Naturkunde Berlin, mit der sich nicht nur die Flora, sondern auch die Fauna, also Tiere, in urbanen Gebieten bestimmen lassen. «Man kann Pflanzen, Vögel und Insekten identifizieren – gerade für Kinder ist das sicher gut geeignet.»
Auch Naturblick hat eine automatische Bilderkennung, und sie kann Vögel anhand ihrer Stimmen bestimmen. Die App ist allerdings auf etwa 600 Arten begrenzt.
Eine ebenfalls weit verbreitete App zur Pflanzenbestimmung ist Pl@ntNet. Die kostenlose Software wurde bisher über 10 Millionen Mal im Google Play Store heruntergeladen. Gegründet wurde Pl@ntNet von mehreren französischen Forschungseinrichtungen. Die Bestimmung erfolgt auch hier per Foto. Im Rahmen des Pl@ntNet-Projekts wurden bislang an die 15 Millionen Bilder von nahezu 38.000 Arten gesammelt.
Ab ins Tierreich: Vogelwelt & Co.
Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat in Zusammenarbeit mit Sunbird Images, einer Firma, die auch Schmetterlings-, Wildbienen- und Pilz-App oder eine Libellen-App herausgebracht hat, Vogelwelt entwickelt.
«Das Kernstück dieser App sind aufwendige Bildtafeln, auf denen jede Vogelart in ihren verschiedenen Kleidern durch freigestellte Porträts dargestellt ist», sagt Ornithologe und Mitentwickler Fabian Karwinkel. «Das Federkleid jeder Art kann aufgrund von Geschlecht und Alter sowie innerhalb des Jahresverlaufs variieren.»

Alle Vogelarten Deutschlands
In der App sind Karwinkel zufolge alle in Deutschland vorkommenden Arten gespeichert, auch seltene Vögel, wenn sie öfter als zehn Mal im Jahr in Deutschland gesichtet werden. Insgesamt seien das mehr als 300 Vogelarten. Die Basisversion ist kostenlos, wer die Vögel auch digital zwitschern hören will, muss die Vogelstimmen zukaufen. Für eine Vogelstimmenerkennung muss ein kostenpflichtiges Abo abgeschlossen werden.
Über Ökologie und Verhalten von Tieren informieren
Wer das nicht möchte, kann sich immerhin den Lexikon-Charakter der App zunutze machen: Indem man Merkmale auswählt, kann man Vögel auch bestimmen oder sich über Ökologie und Verhalten der Tiere informieren: «Die User:innen sollen für die Welt der Vögel begeistert werden», wirbt Karwinkel.
Als Alternative empfiehlt Greta Friedrich Die Vogel App!, entwickelt von einer Hobby-Ornithologin, die mit über 230 mitteleuropäischen Arten zwar nur eine kleine Datenbank habe, für die gängigen Arten in Deutschland aber völlig ausreichend sei.
«Die Bestimmung erfolgt dort anhand von Merkmalen, die man auswählt – daher funktioniert die App auch offline», sagt Friedrich. Es gibt sie aber ausschließlich im Google Play Store, nicht in Apples App Store.
Algorithmus analysiert Vogelgesang
Eine wesentlich umfangreichere App ist Birdnet, entwickelt von der TU Chemnitz und dem Cornell Lab of Ornithology: Laut Friedrich enthält die App gut 3000 Arten und ebenfalls eine Audio-Bestimmungsfunktion: Ein Algorithmus analysiert Tonaufnahmen von Vogelgesang und gibt ein Ergebnis aus.
Pflanzen-App helfen Menschen bei der Identifizierung, Pflege und Verwaltung von Pflanzen
Eine Pflanzen-App ist eine mobile Anwendung (App), die entwickelt wurde, um Menschen bei der Identifizierung, Pflege und Verwaltung von Pflanzen zu unterstützen. Diese Apps bieten in der Regel eine Vielzahl von Funktionen und Informationen rund um Pflanzen, wie beispielsweise Pflanzenidentifikation, Pflegeanleitungen, Krankheits- und Schädlingsbekämpfung, Tipps zum Gießen und Düngen, interaktive Gärtnertagebücher und vieles mehr.
Weitere Anwendungs-Beispiele und coole Features von Pflanzen-Apps:
- Pflanzenidentifikation: Eine der nützlichsten Funktionen von Pflanzen-Apps ist die Pflanzenidentifikation. Mithilfe von Bilderkennungstechnologie können Benutzer ein Foto einer Pflanze hochladen, und die App kann die Pflanzenart oder -sorte identifizieren. Dies ist besonders hilfreich für Hobbygärtner, die den Namen einer Pflanze wissen möchten, die sie gerade entdeckt haben.
- Pflegeanleitungen: Pflanzen-Apps bieten oft detaillierte Informationen zur Pflege verschiedener Pflanzenarten. Sie geben Anleitungen zur richtigen Bewässerung, Beleuchtung, Bodenbedingungen, Düngung und anderen Aspekten der Pflanzenpflege. Dadurch können Benutzer die Bedürfnisse ihrer Pflanzen besser verstehen und die richtige Pflege sicherstellen.
- Krankheits- und Schädlingsbekämpfung: Pflanzen können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen betroffen sein. Pflanzen-Apps bieten Informationen über häufig auftretende Probleme, Symptome, Diagnosemöglichkeiten und Behandlungsmethoden. Benutzer können Fotos von kranken Pflanzen hochladen und Ratschläge zur Behandlung erhalten.
- Gärtnertagebuch und Erinnerungen: Einige Pflanzen-Apps ermöglichen es Benutzern, ein Gärtnertagebuch zu führen, in dem sie Informationen über ihre Pflanzen, Wachstumsfortschritte, Notizen und Bilder festhalten können. Darüber hinaus können sie Erinnerungen und Benachrichtigungen für Bewässerungszeiten, Düngung oder andere Pflanzenpflegeaktivitäten einstellen.
- Gemeinschaftlicher Austausch: Viele Pflanzen-Apps bieten eine Community-Funktion, in der Benutzer ihre Erfahrungen, Fragen und Tipps mit anderen Pflanzenliebhabern teilen können. Dies fördert den Austausch von Wissen, den gegenseitigen Support und die Möglichkeit, von den Erfahrungen anderer zu lernen.
Greentech Apps – weitere Beispiele
Einige weitere beliebte Pflanzen-Apps sind etwas „PlantSnap“, „PictureThis“, „Plantsome“, „GardenTags“ und „FlowerChecker“. Diese Apps können sowohl von Anfängern als auch von erfahrenen Gärtnern genutzt werden, um die Pflege ihrer Pflanzen zu verbessern, Probleme zu erkennen und Tipps zur Verbesserung des Pflanzenwachstums zu erhalten.