Die Greentech-Orga FertigHy will mit Produktion von CO2-armem Dünger Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette für Lebensmittel beschleunigen:
FertigHy, ein Konglomerat zur Dekarbonisierung der europäischen Düngemittelindustrie, wurde heute von EIT InnoEnergy, RIC Energy, MAIRE, Siemens Financial Services, InVivo und HEINEKEN gegründet.
Ziel von FertigHy ist es, erschwingliche und kohlenstoffarme Düngemittel für europäische Landwirte zu produzieren. FertigHy ist damit eine direkte Antwort auf die jüngsten Herausforderungen bei der Gewährleistung von Ernährungssicherheit in Europa und anderen Teilen der Welt, unter anderem bedingt durch unterbrochene Lieferketten und Unsicherheiten bei der Erdgasversorgung.

Erschwingliche und kohlenstoffarme Düngemitte

FertigHy plant den Bau, Besitz und Betrieb mehrerer großer Fabriken zur Herstellung CO2-armer Düngemittel in Europa. Mit einem geplanten Baubeginn im Jahr 2025 wird die erste Anlage in Spanien entstehen. Diese wird jährlich mehr als eine Million Tonnen Stickstoffdünger aus 100% erneuerbarem Strom und grünem Wasserstoff produzieren. FertigHys Ziel ist es, die CO2-Emissionen bei der Düngemittelherstellung um bis zu zwei Millionen Tonnen pro Anlage und Jahr zu reduzieren.
José Antonio de las Heras wird das Unternehmen leiten. Er bringt mehr als 25 Jahre (Führungs-) Erfahrung in Unternehmen und bei Unternehmensgründungen mit, viele davon in den Bereichen grüner Wasserstoff, erneuerbare Energien und Erdgas.
Der Landwirtschaftssektor allein ist für 13 % der gesamten Treibhausgasemissionen* in der EU verantwortlich. Jedes Jahr setzen europäische Landwirte über 11 Millionen Tonnen Stickstoffdünger ein (auf Nährstoffbasis). In ihrer „Mitteilung zur Sicherstellung der Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Düngemitteln“ vom Oktober 2022 hat die Europäische Kommission den Düngemittelsektor daher als besonders wichtig bezeichnet und unterstützt den Übergang zu kohlenstoffarmen Düngemitteln.
foodtech-fertighy-foodtech-fertighy-co2-arme duengemittel-duenger-green-food
FertigHy ist das Ergebnis einer bewussten Entscheidung von Industrieunternehmen in den Standort Europa und die grüne Transformation seiner Wirtschaftssektoren, in diesem Falle Düngemittel, zu investieren. Positiv beeinflusst wurde diese von den jüngsten industriepolitischen Weichenstellungen der Europäischen Kommission als Reaktion u.a. auf den US-amerikanischen Inflation Reduction Act.
Das Erstinvestoren-Konsortium von FertigHy besteht aus Unternehmen, deren Expertise sich über die gesamte Wertschöpfungskette der Nahrungsmittelerzeugung erstreckt:
  • EIT InnoEnergy, der Innovationtreiber für nachhaltige Energie, der vom Europäischen Institut für Innovation und Technologie, einer Einrichtung der Europäischen Union (EU), unterstützt wird, ist der Initiator von FertigHy. Zusätzlich zu seiner Erfahrung bei der Ausgründung neuer grüner Industrieunternehmen wird EIT InnoEnergy über sein European Green Hydrogen Acceleration Center (EGHAC) Dienstleistungen zur Geschäftsbeschleunigung erbringen.
  • RIC Energy, der führende Entwickler erneuerbarer Energien, leistet mit seiner Expertise im Photovoltaik- (PV) und Strommarkt einen wichtigen Beitrag.
  • MAIRE wird seine Erfahrung in der Projektentwicklung, als Technologielieferant und als EPC-Auftragnehmer (Engineering, Procurement & Construction) von Ammoniak- und Düngemittelanlagen einbringen.
  • Siemens Financial Services, das Ende 2021 Anteilseigner von EIT InnoEnergy wurde, steuert seine Erfahrung in der Finanzierung von nachhaltigen industriellen Großprojekten mit Fokus auf Nachhaltigkeit bei und erleichtert den Zugang zum Siemens-Ökosystem mit seiner Bandbreite an Lösungen – von der Digitalisierung und Automatisierung von Fabriken bis hin zu Elektrifizierungslösungen.
  • InViVo wird als Ein- und Verkäufer von Düngemitteln an 300.000 Landwirte unterstützen, die wiederum über 200 Genossenschaften repräsentieren.
  • HEINEKEN schließlich, die führende europäische Brauerei, hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 in einer Netto-Null-Wertschöpfungskette zu arbeiten. Dies wird die Nachfrage nach kohlenstoffarmen Düngemitteln stimulieren, die den CO2-Fußabdruck von Gerste und anderen Getreidesorten verringern. HEINEKEN arbeitet an verschiedenen Lösungen zur Dekarbonisierung in großem Maßstab. Die Beteiligung an FertigHy ist eine seiner vielen Initiativen für eine nachhaltige Landwirtschaft.