
Das Atomkraftwerk Fessenheim im Elsass wurde nach über 40 Jahren Betrieb endgültig stillgelegt. Die Entscheidung zur Abschaltung markiert einen Meilenstein auf dem Weg zur Energiewende in Frankreich. Das kontroverse Kraftwerk stand aufgrund seiner Lage in der Nähe des Rheins und der damit verbundenen potenziellen Umweltrisiken immer wieder in der Kritik.
Die Schließung des AKWs soll nun Platz machen für erneuerbare Energien und den Ausbau von sauberer und nachhaltiger Energiegewinnung. Dennoch bleiben die Herausforderungen bestehen, da der Ausstieg aus der Atomkraft eine sichere und zuverlässige Energieversorgung gewährleisten muss.

Verwertungsanlage für „schwach radioaktiv belasteten Schrott“
Nun will der Betreiber EDF ein Verwertungsanlage für schwach radioaktiv belasteten Schrott in Fessenheim im Jahr 2031 in Betrieb nehmen. Das dürfte nicht allen gefallen.

Widerstand von deutscher Seite gegen Verwertungsanlage
Die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer hatte der dpa schon im vergangenen Jahr gesagt, von deutscher Seite gebe es Widerstand gegen den Plan einer Verwertungsanlage. Menschen seien erleichtert gewesen, von Risiken des Kernkraftwerks befreit zu werden.
«Wenn nun der Schrott aller Kernkraftwerke aus Europa oder Frankreich bei ihnen mit großen Containern vorbeitransportiert wird, ist es nicht das, was sich die Region gewünscht hat», sagte Schäfer.
Bau eines neuen Kleinreaktors
Der Fessenheimer Bürgermeister Claude Brender sprach sich nach Medienberichten bereits für den Bau eines neuen Kleinreaktors in seiner Kommune aus. Frankreich setzt im Gegensatz zu Deutschland weiter auf die Atomkraft.
Es sollen Plänen zufolge sechs neue Meiler gebaut werden. Wegen Instandhaltungsarbeiten der teils in die Jahre gekommenen Meiler sowie Korrosionsproblemen waren im vergangenen Jahr monatelang aber nur etwa die Hälfte der 56 Atomreaktoren in Betrieb gewesen.