Keine Frage: Das Thema der atomaren Mülllagerung ist ein komplexes und kontroverses Thema – es gibt viele Gründe, warum Atommüll-Lager als problematisch angesehen werden: Und das Thema AKW-Muell erhitzt die Gemüter seit Jahren. Nun warnt einen heute veröffentlichte BUND-Studie vor mangelnder Sicherheit der Atommüll-Zwischenlager.

Sämtliche Atomkraftwerke in Deutschland stehen still. Ungeklärt ist weiterhin die Frage nach der Lagerung des Mülls. Eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht – und führt aus Sicht einer Studie zu neuen Problemen.

Eine Studie hat die Sicherheit der Deutschen Zwischenlager für hoch radioaktive Abfälle kritisiert. «Die aktuelle Sicherung und Sicherheit der Zwischenlager für hoch radioaktive Abfälle in Deutschland ist teilweise hoch problematisch», heißt es in der Studie im Auftrag Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND), die am Dienstag veröffentlicht wurde.

AKW Lager müssen länger betrieben werden

Ein Problem: Die Lager müssen voraussichtlich deutlich länger betrieben werden als ursprünglich geplant. Der BUND fordert deshalb ein «solides, deutschlandweites Sicherheitskonzept». Allein in Niedersachsen sind von der Kritik vier Standorte betroffen.«Die Zwischenlager werden schleichend zu Langzeitlagern und sind dafür gar nicht ausgelegt», sagte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt.
Bei der Sicherheit brauche es Nachbesserungen. In den Zwischenlagern müsse die Alterung des Behältermaterials stärker berücksichtigt werden. Eigentlich sei die Lagerung in den Transportbehältern auf 40 Jahre befristet.
In ihrer Studie rechnet die Physikerin Oda Becker vor, dass für viele Zwischenlager die Genehmigung in absehbarer Zeit auslaufe. Bis ein Endlager den Betrieb aufnehme, könne es aber noch 120 Jahre dauern, schreibt sie unter Verweis auf die Entsorgungskommission des Bundes.

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AKW Muell: Atommuell-Zwischenlager 16 Standorte in Deutschland. Foto: Greentech Live Screenshot

„Das Konzept sei so robust“ so BGZ

«Die Sicherheit ist in allen BGZ-Zwischenlagern gewährleistet,» betonte die Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung in einer Stellungnahme. «Es sind in rund 30 Jahren Betrieb der Zwischenlager keinerlei Störungen aufgetreten, die für Mensch oder Umwelt eine Gefährdung bedeutet hätten.» Das Konzept sei so robust, dass die BGZ immer ausreichend Zeit habe, Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit umzusetzen.

Im niedersächsischen Gorleben im Vierländereck mit Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt war einst das Endlager in einem ehemaligen Bergwerk geplant.

Bundesweit 16 Atommüll Zwischenlager

In einer Halle lagern dort derzeit 113 der 240 Transportbehälter mit hoch radioaktivem Material in Niedersachsen. Die weiteren Standorte in dem Bundesland sind an den stillgelegten Kernkraftwerken Lingen im Emsland, Grohnde in der Nähe von Hameln und Unterweser südlich von Bremerhaven.

Bundesweit gibt es 16 Zwischenlager. Sie sind längstens bis 2047 genehmigt, zwei würden derzeit ohne Genehmigung betrieben, heißt es in der Studie.

Atomaren Mülllagerung komplexes und kontroverses Thema

Das Thema der atomaren Mülllagerung ist ein komplexes und kontroverses Thema, bei dem unterschiedliche Standpunkte vertreten werden. Aufgrund der Herausforderungen wird die Entsorgung und Lagerung von Atomabfällen von vielen Menschen als problematisch angesehen. Die Suche nach sicheren und langfristigen Lösungen bleibt eine wichtige Aufgabe im Zusammenhang mit der Nutzung von Atomenergie.

 

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AKW-Standorte und Atom-Müll in Deutschland. Quelle BGZ. Auftrag-Sicherheit, Karte3B

Die wichtigsten Probleme bzgl. Atommüll-Lagerung (vereinfacht zusammengefasst):

  1. Langfristige Gefahren: Atomarer Müll bleibt über lange Zeiträume radioaktiv und stellt eine potenzielle Bedrohung für die menschliche Gesundheit und die Umwelt dar. Einige radioaktive Elemente haben Halbwertszeiten von Tausenden oder sogar Millionen von Jahren, was bedeutet, dass die sichere Lagerung über einen sehr langen Zeitraum gewährleistet werden muss.
  2. Risiko von Unfällen und Lecks: Atomare Mülllager sind anfällig für Unfälle und Lecks, die zu einer Freisetzung von Radioaktivität führen können. Solche Unfälle können durch Naturkatastrophen, menschliche Fehler oder technische Probleme verursacht werden. Ein bekanntes Beispiel ist der Unfall im Jahr 1986 im Kernkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine, der zu einer großen Freisetzung von radioaktiven Materialien führte.
  3. Unsichere Endlagerung: Es gibt immer noch keine endgültige Lösung für die sichere Endlagerung von Atomabfällen. Es wurden verschiedene Ansätze vorgeschlagen, wie die geologische Lagerung in tiefen unterirdischen Schichten oder die Wiederaufarbeitung von Atomabfällen. Jedoch sind viele dieser Ansätze technisch herausfordernd und mit hohen Kosten verbunden. Darüber hinaus gibt es politische und soziale Bedenken in Bezug auf den Standort und die Zustimmung der betroffenen Gemeinschaften.
  4. Verantwortung für zukünftige Generationen: Atomarer Müll bleibt über Generationen hinweg gefährlich. Die sichere Lagerung und Überwachung von Atomabfällen müssen daher für zukünftige Generationen gewährleistet werden. Dies wirft Fragen nach ethischer Verantwortung und der Möglichkeit von zukünftigen menschlichen Fehlern oder politischen Instabilitäten auf.