In den kommenden Jahren wird der menschengemachte Klimawandel vom El- Niño-Phänomen zusätzlich angeheizt. UN-Experten erwarten einen globalen Temperaturrekord. Vor allem in der Arktis drohen dramatische Folgen.
Erderwärmung im Vergleich zu Ende 19. Jahrhunderts auf 1,5 Grad begrenzen

Klimawandel und das Klimaphänomen El Niño
Klimaforscher Andreas Fink vom Karlsruher Institut für Technologie sagte in einer Stellungnahme, dass «das Überschreiten dieses Schwellenwertes in einem der fünf kommenden Jahre als ein starkes Zeichen dafür interpretiert werden darf, dass das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommen nicht mehr zu halten ist».
Die UN-Organisation rechnet damit, dass die mittlere Jahrestemperatur bis 2027 mindestens einmal einen Rekordwert erreicht. Grund dafür sei eine Kombination aus dem vom Menschen verursachten Klimawandel und dem natürlich auftretenden Klimaphänomen El Niño. «Dies wird weitreichende Auswirkungen auf Gesundheit, Nahrungsmittelsicherheit, Wassermanagement und die Umwelt haben», warnte Taalas. «Wir müssen uns vorbereiten.»
Extremwetter in vielen Weltregionen.
El Niño und das Gegenstück La Niña begünstigen Extremwetter in vielen Weltregionen. El Niño treibt die globale Durchschnittstemperatur in die Höhe, während La Niña einen kühlenden Effekt hat. Sie tauchen abwechselnd alle paar Jahre auf.

Arktis Erwärmung drei mal stärker als im globalen Durchschnitt
In der Arktis wird die Erwärmung in den nächsten Jahren laut der Prognose drei mal stärker ausfallen als im globalen Durchschnitt. Die schmelzenden Permafrostböden in der Nordpolregion würden Siedlungen, Verkehrswege und Pipelines gefährden, sagte Taalas.
Die WMO erwartet in den Sommermonaten bis 2027 mehr Regen in Sibirien, Nordeuropa und der Sahelzone in Afrika. Der Amazonasregion stehe hingegen geringer Niederschlag bevor. Taalas sprach vom Risiko einer Dürre in der riesigen südamerikanischen Regenwaldzone, die zu steigenden Emissionen des Treibhausgases CO2 führen würde.