Proservation @ Greentech-LIVE Konferenz Henning Tschunt
Speaker Henning Tschunt von Proservation live on stage bei der Greentech.LIVE Konferenz 

„Verpacken mit Vernunft“, das hat sich das Gründerteam von Proservation auf die Fahne geschrieben. Dafür greifen sie für ihr neues Verpackungsmaterial auf natürliche Stoffe zurück, denn die Basis bilden Getreidespelzen.

Verpackungsmaterialien wie Styropor stellen große Umweltbelastung dar

Verpackungen wie beispielsweise Styropor sind alles andere als umweltfreundlich. Allein für die Produktion bedarf es einiges an Erdöl, dazu kommt die schwierige Entsorgung, da das Material nicht leicht abbaubar ist.

Diesem Problem widmete sich Lisa Antonie Scherer im Rahmen eines Studienprojekts im Studiengang Packaging Development Management an der Hochschule der Medien in Stuttgart. Ihre Lösung: eine styroporartige, neue Alternative aus Getreidespelzen.

Proservation Greentech Live Nachhaltige Verpackungen
Proservation Greentech Live Nachhaltige Verpackungen

Aus Getreidespelzen wird styroporähnliches, nachhaltiges Verpackungsmaterial

Die Getreidespelzen haben bei der Produktion einige Vorteile.

Zunächst sind die Umhüllungen der Getreidekörner bei manchen Getreidesorten ein natürliches Abfallprodukt, das in Mühlen in großer Menge anfällt. Ihre natürlich gewachsenen Hohlräume bieten einen perfekten Ausgangspunkt für das gewünschte Verpackungsmaterial, da sie hierdurch eine styroporähnliche Polsterwirkung und isolierende Eigenschaften besitzen.

Mithilfe eines ökologischen Bindemittels und dem Pressen in eine Negativform entstehen schließlich die verhältnismäßig leichten, natürlich abbaubaren Verpackungen aus Spelzen. Zwar ist das Material, das von Proservation übrigens RECOU getauft wurde, ein wenig schwerer als Styropor, aber der Unterschied sei nicht extrem.

Proservation Greentech Live Nachhaltige Verpackungen 3 Kopie
Proservation Greentech Live Nachhaltige Verpackungen 3 Kopie

RECOU derzeit noch in EU Patent-Prüfung

Marktfertig ist RECOU allerdings noch nicht. Derzeit ist ein europäisches Patent für das Material des vierköpfigen Teams in Prüfung und auch einige Pilotprojekte konnten sie bereits realisieren, doch sei man noch auf der Suche nach Funding und Co-Investoren.

Erst einmal ist das Ziel, die Produktion auf industrielle Standards hoch zu skalieren, bevor man über weitere Schritte oder andere Produkte aus den Getreidespelzen nachdenken kann. Prinzipiell sei dies aber durchaus möglich.

„Es gibt natürlich auch andere Anwendungsbereiche, wo man drüber nachdenken könnte“, erzählt Henning Tschunt, einer der Mitgründer, bei der Greentech.Live Konferenz im Oktober 2022. „Das ist ganz vielseitig, vom Interior Design – als Innenleben von irgendwelchen Möbeln zum Beispiel – über Dämmung, über Schalldämmung. [Das] kann man alles überlegen.“

Mehr zum Thema gibt es im Video der Konferenz auf YouTube:

Zudem hier auch noch das offizielle Firmen-Video von Proservation.