Stirnrunzeln in der Greentech-Branche: Fracking zur Förderung von heimischem Gas in tiefen Gesteinsschichten ist aus Sicht eines Experten beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zu Unrecht ein Tabu. «Modernes Fracking ist in der aktuellen Situation absolut vertretbar und sollte in einer rationalen Energiepolitik eine Rolle spielen», meint Frank Schilling, Professor für Technische Petrophysik am KIT-Institut für Angewandte Geowissenschaften und Leiter des Landesforschungszentrums Geothermie. Risiken für die Umwelt könnten bei sorgfältiger Planung, Überwachung und Einhaltung technischer Standards gering gehalten werden.

Umweltschutz: Fracking bis dato sehr umstritten wegen

Für das grün-geführte baden-württembergische Umweltministerium ist Fracking nach wie vor «kein Thema».

Fracking Gas Produktion nachhaltig Brad Weaver Unsplash Kopie
Fracking Gas Produktion nachhaltig Brad Weaver Unsplash

Es verweist auch darauf, dass es in der aktuellen Energiekrise nicht weiterhelfen würde, weil Fracking-Gas nicht schnell realisiert werden könnte. Dem widerspricht der Geowissenschaftler: Fracking-Gas könnte ihm zufolge bei ausreichender Vorerkundung technisch innerhalb von sechs bis neun Monaten gefördert werden. Beim Fracking wird Gas mit Hilfe von Druck und Flüssigkeiten aus tiefen Gesteinsschichten herausgeholt. Das kann nach Ansicht der Kritiker Gefahren für die Umwelt bergen.

Gas-Produktion: Fracking in Baden-Württemberg kein Thema

Fracking ist umstritten, weil es Bedenken in Bezug auf Umweltauswirkungen und die mögliche Verschlechterung der Wasserqualität gibt. Es besteht auch die Sorge, dass durch Fracking unterirdische Formationen beschädigt werden können, was zu Erdbeben und Gasaustritten führen kann. Einige Menschen sind auch besorgt über den Einsatz von Chemikalien bei der Förderung von Gas und Öl. Auf der anderen Seite argumentieren einige, dass Fracking eine wichtige Quelle für Energie und Arbeitsplätze sein kann und dass es ein Beitrag zur Energieunabhängigkeit und zur Reduzierung von Emissionen sein kann.