Fuck Co2: Henri Beranek von Carbonauten @ Greentech.LIVE Conference 22
Fuck Co2: Henri Beranek von Carbonauten @ Greentech.LIVE Conference 22

Mit ihrem Motto „fuck co2“ zeigen die Carbonauten sofort wie ihre Einstellung zum Thema Klimakrise ist: Entsprechend berichtete Henri Beranek auf der Greentech.LIVE Conference im Oktober von der Idee, die das Startup hat und in wie fern sie dabei helfen kann, der Klimakrise entgegenzuwirken.

Wer sind die Carbonauten?

2017 gründen Torsten Becker und Christoph Hiemer das Startup Carbonauten, ihr Ziel dabei war es: „Ab 2022 ansteigend Klimagase im Bereich von Gigatonnen reduzieren und dabei dezentral erzeugte Lebensmittel, Materialien und Energie regenerativ, besser und billig für alle zu machen“.

Um der Klimaeskalation entgegen zu wirken, hatten die beiden die Idee, ein altes Handwerk mit neuester Technologie zu verbinden: Die Rede ist vom Beruf des Köhlers, welcher Holz zu Kohle carbonisiert.

Foto: carbonauten
Wie früher schon die Köhler: Alte Holzabfälle werden in einer Carbonauten-Anlage carbonisiert – Foto: Carbonauten

Die minus C02 factory 001

Ihr Ziel 2022 in Betrieb zu gehen konnten die beiden Gründer einhalten, im Spätsommer 2022 stehen in einer Industriehalle bei Eberswalde die ersten großen Maschienen bereit um in Betrieb zu gehen. Doch wie funktionieren die futoristisch aussehenden Anlagen und wie genau helfen sie dabei Co2 zu reduzieren?

Verarbeiten kann die Anlage alle möglichen Holzabfälle, dadurch das Bäume durch Photosynthese Co2 speichern, speichert auch das später verarbeitete Holz diesen. Allerdings kann Holz verrotten oder verbrannt werden, wie es oft mit Abfällen passiert, in diesen beiden Fällen gelangt das Co2 wieder zurück in die Atmosphäre.

Um diesem Problem entgegen zu wirken hatten die Carbonauten die Idee, wie früher schon die Köhler, alte Holzabfälle in einer Anlage zu carbonisieren und so das Co2 in der Form von Kohle zu speichern.

Foto: carbonauten
Foto: carbonauten

Produkte in denen die Kohle verarbeitet wird

Die Carbonauten haben verschiedene Möglichkeiten, ihre gewonnene Kohle weiter zu verarbeiten, ein Abnehmer kann die Kunststoffbranche sein, welche quasi den Kunststoff mit der Kohle strecken können.

Die Folge ist das Co2 gespeichert wird und die menge an Kunststoff sich verringert. Beispiel-Produkte sind hier etwa Auto-Fuß-Matten für den Autobauer Mercedes-Benz. Aber auch in der Bauindustrie ist die Kohle hilfreich, hier kann diese in Lehmputz mit eingebunden werden und hilft sogar dabei noch die Qualität dessen zu verbessern.

In der Landschaft kann die gewonnene Kohle auch als Dünger eingesetzt werden, denn durch die große Fläche der einzelnen Kohle-Partikel, können diese hervorragend Wasserspeichern. Zudem gibt es noch viele weiter Verwendungszwecke der Kohle in verschiedensten Bereichen.

Dezentrale, modulare minus CO2 Fabriken

Das Ziel der Carbonauten, ist es viele dezentrale Fabriken zu bauen und diese mit den Biomassen aus einem Umkreis von ca. 70 Kilometer zu speißen, so benötigt es keine langen Anfahrtswege um die Abfallprodukte den Carbonauten zu kommen zu lassen.

Auch mit der Energie die bei der Verbrennung der Biomasse entsteht hat das Startup sich eine smarte Lösung überlegt, zum Teil soll diese wieder in die eigene Anlage fließen, zum anderen soll Hitze in ein Fernwärmesystem eingespeisst werden.