Der Ausbau von Windkraft geht in Deutschland voran, allerdings darf man dadurch die Nachrüstung alter Windkraftanlagen nicht vernachlässigen, dieser Auffasung ist zumindest der Tüv Nord. Das Windkraft-Repowering bietet demnach auch das Potenzial dem Klimawandel entgegen zu wirken und die Energiewende zu unterstützen.
Der Ökoanteil aus Wind-, Solar-, Biomasse- und Wasserkraft an der gesamten Stromproduktion in Deutschland soll in den kommenden Jahren deutlich erhöht werden, um die verschärften Klimaziele erreichen zu können. „Die Ausbauziele der Ampel-Koalition sind aus heutiger Sicht sehr ambitioniert und herausfordernd“, so der Tüv Nord.
Ausbau von Windenergie verlief lange schleppend
Lange verlief der Ausbau insbesondere der Windenergie sehr schleppend. Ältere Windräder, die meist weniger leistungsstark sind als neue, drohten zwischenzeitlich außerdem ganz aus der Förderung herauszufallen. Diese glich jahrelang die Differenz zwischen festen Einspeisevergütungen und schwankenden Großhandelsstrompreisen aus.
Die EEG-Umlage, die den Ausbau über die Verbraucher mitfinanzierte, fällt in der bisherigen Form zur Jahresmitte weg. Stenkamp forderte, auch für Repowering müsse man neue Anreize schaffen. Überdies sollten – wie im Anlagenneubau – Genehmigungsverfahren „massiv verkürzt“ werden. Gegen zusätzliche Windparks gibt es oft Widerstand von Anwohnern oder Naturschützern, die Planung ist äußerst langwierig.
Schnellere Energiewende
Beim Repowering führte 2021 Schleswig-Holstein die Liste der Bundesländer an. Brandenburg lag an der zweiten, Niedersachsen an der dritten Stelle. Nach Angaben des Landesverbands Erneuerbare Energien wurden im Nordwesten – insgesamt wichtigste deutsche Windkraftregion – gerade einmal zwölf Anlagen repowert.
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) besuchte den Tüv Nord am Mittwoch – dabei sollte es um eine schnellere Energiewende und um Wasserstoff-Technologien gehen.