
Autofahrer-Verein will keine Gängelung der Automobilisten in Deutschland: Der ADAC lehnt autofreie Sonntage ab. Um den Spritverbrauch zu senken, rief ADAC-Präsident Christian Reinicke heute stattdessen zu gemäßigtem Tempo auf den Straßen auf: „Beim Spritverbrauch hilft langsameres Fahren sicher“, sagte Reinicke heute den Zeitungen der Funke-Gruppe: „Ich glaube nicht, dass es Sonntagsfahrverbote braucht, zumal eine Mehrheit sie ablehnt.“
ADAC: „Sonntagsfahrverbote sind Symbolpolitik“.
Die Forderung nach einem Tempolimit 130 macht sich der ADAC aber nicht zu eigen: „Derzeit ist eine leichte Mehrheit dafür und eine kaum geringere Gruppe dagegen“, sagte Reinicke. „Solange die Verhältnisse so knapp sind, wird sich der ADAC nicht für eine Seite positionieren.“
Der Begriff „Autofreier Sonntag“ stammt aus Zeiten der ersten Ölkrise 1973: (West)-Deutschland reagierte auf die Ölkrise mit einer ungewöhnlichen Sparmaßnahme und verhängte mit dem Energiesicherungsgesetz vom 9. November 1973 insgesamt vier autofreie Sonntage (25. November, 2., 9. und 16. Dezember 1973) sowie Tempolimits.
„Wäre jeder Sonntag autofrei, würden 3% eingespart“
Die Meinungen zum positiven Effekt auf das Klima und Energiesparen von Autofreien Sonntage ist umstritten. Laut dem Volkswirt Thomas Puls etwa würden „Autofreie Sonntage“ wenig bringen, um die Abhängigkeit Deutschlands von Ölimporten zu verringern.
Greenpeace: Einsparung 3 % der Importe von Ölprodukten eines Jahres
Laut Studien von Greenpeace (auf Basis amtlicher Daten) würden autofreie Sonntage heute immerhin ein wenig Entlastung bringen:. Wäre jeder Sonntag autofrei, entspräche die Einsparung drei Prozent der Importe von Ölprodukten eines Jahres.
BTW: Das vom Bundestag verabschiedete »Energiesicherungsgesetz« vom 9. November 1973 sah zudem ein Tempolimit vor: Auf Land- und Bundesstraßen galt ab sofort Tempo 80, auf Autobahnen Tempo 100.