In Münster hat die erste Anlage des mit insgesamt 680 Millionen Euro geförderten deutschen Batterieforschungszentrums mit dem Regelbetrieb begonnen. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) nannte das Zentrum bei einer Pressekonferenz am Freitag ein „Leuchtturmprojekt“, das für „technologische Souveränität in einem wesentlichen Technologiefeld“ sorgen könne.

Grüne Technologie für die Zukunft

An vielen Orten der Welt werde intensiv an leistungsfähigen Batterien etwa für Elektromobilität, Handys, Tablets und Herzschrittmacher gearbeitet. Es gehe um Knowhow und die zügige Weiterentwicklung von Prototypen, damit die deutsche und europäische Industrie mit der Konkurrenz mithalte und nicht hinterherlaufen müsse.

Zum zurückliegenden Streit um die Vergabe des Forschungszentrums nach Münster äußerte die Ministerin sich nur indirekt. „Wenn wir in der Welt im Wettbewerb weiter mitspielen wollen, dann ist das keine Frage wer macht das, sondern wie schnell sind wir in der Lage, diese ganzen Technologien weiterzuentwickeln“, sagte sie. 2020 hatte es gegen die Vergabe nach Münster Proteste aus Bayern und Baden-Württemberg gegeben. Die Länder hatten eigene Standorte benachteiligt gesehen.

Greentech-Vorreiter

Für die Forschungsfabrik planen der Bund 500 Millionen und das Land Nordrhein-Westfalen 180 Millionen Euro an Investitionen. 150 Wissenschaftler sollen später dort forschen. In der ersten Anlage arbeiten bereits 60 Forscher. Ende 2022 soll das erste komplette Forschungsgebäude an die Fraunhofergesellschaft übergeben werden, die die Leitung übernimmt. Das Zentrum soll nach zwei Jahren zu einem eigenen Fraunhofer-Institut werden.