Franz Atomstrom zu träge für Elektro

Für die Fahrer von Elektroautos wird es zur allabendlichen Routine werden, nach Feierabend den Wagen an die Ladestation zu hängen. Netzbetreibern wird allabendlich der Angstschweiß auf der Stirn stehen, warnen vor allem französische Experten. Das dortige Netz könne überlastet werden, weil unsere Nachbarn zu sehr auf einen Energieträger setzt: Atomstrom.

Das Laderitual der Elektro-Fahrer könne bis zu 6 Gigawatt zusätzliche Energie erfordern, erwartet Olivier Grabette vom Netzbetreiber RTE. Kernkraftwerke sind jedoch unflexible Ungetüme, die nicht plötzlich nach 17 Uhr für ein paar Stündchen hochgefahren werden können. Außerdem ist das Netz schon heute im Winter häufig überlastet, weil viele Wohnungen mit Strom geheizt werden.

Grabette spricht von nötigen Investitionen und Ausbaukosten. Womöglich muss sich die Branche beeilen. Die französische Regierung will bis 2020 zwei Millionen Plug-In-Fahrzeuge auf den Straßen sehen. Renault setzt mit dem Zoe stark auf den Elektro-Markt.

Franz Atomstrom zu träge für Elektro

Alstom-Vize Laurent Schmitt sieht ein Problem darin, dass sich Kunden nicht überall im Land gleichermaßen auf Zoes und Co stürzen werden. „Das Problem ist nicht die absolute Zahl, sondern wie sich die Autos verteilen – und wir gehen davon aus, dass sie sich in Clustern ausbreiten werden.“

Und schon sind wir wieder beim Thema Smart Grid: Schlaue Netze statt dumme Atomstromautobahnen.

[via] [via] Fotos: MomentiMedia