Auf die Frage, was man auf eine einsame Insel mitnehmen würde, hat fast jeder schon einmal geantwortet. Die Antworten sind wohl so ähneln ausgefallen: ein Buch, den Fernseher, ein Foto, den Partner oder den Hund… Wer hingegen den Milliardär Larry Ellison fragen würde, würde staunen. Nicht nur weil er sich im Juni dieses Jahres eine eigene Insel gekauft hat, sondern auch was er damit vorhat.
Für 500 Millionen Dollar kaufte der Gründer und Präsident des amerikanischen Softwareunternehmens CEO 98 Prozent der hawaiianischen Insel Lanai. Jedoch nicht zum Vergnügen oder als Urlaubsresidenz, sondern um ein Model der nachhaltigen Kultur zu schaffen.
Mit Solarzellen und Photovoltaikanlagen soll Lanai mit Strom versorgt werden und Meerwasserentsalzungsanlagen sollen Süßwassererstellen. Der Traum des Milliardärs geht sogar noch weiter: Nur noch Elektro-Autos sollen die Straßen befahren und ausschließlich Biobauernhöfen soll es auf der Insel geben. Die überschüssigen Lebensmittel, auf die Ellison hofft, sollen später ins Ausland exportiert werden.
Damit dieses Szenario Realität werden kann, sollen die Einwohner vor Ort unterstützt werden, indem ihnen geholfen wird Unternehmen zu gründen. Larry Ellison hat den rund 3000 Inselbewohnern seine Pläne offenbart und erhofft Mitstreiter zu gewinnen. Denn seine etwas kolonial wirkende Vorstellung der Inselplanung könnte ihm Seitens der Einwohner noch Schwierigkeiten bereiten.
Eine Öko-Insel wäre ein gutes Zeichen der Nachhaltigkeit an die restliche Welt und vor allem an die Industrieländer. Doch ich bin noch nicht ganz von der Selbstlosigkeit des Multi-Milliardärs überzeugt.
Foto oben: Lanai-Insel ornellas via Flickr/cc. Foto unten: Oracle-CEO Larry Ellison / Momentimedia.