Glockengeläut wäre eine gute Idee. Gläubige merken auf, Ungläubige zucken zusammen, allesamt schenken ihre Aufmerksamkeit dem Bimmelimm. Ein läutendes Elektroauto wäre sicher für Fußgänger und Radfahrer – im Vatikan. Seit kurzem surrt ein Auto des italienischen Herstellers NWG durch den Gottesstaat, der kaum größer ist als der Kleinwagen.
Ehre und Vergnügen war es den NWG-Chefs Francesco D´Antini und Antonio Rainone, dem Papst den „Zero“ zu schenken, Pflicht und Anliegen des Papstsprechers Federico Lombardi, das Vehikel zu segnen und ein Gebet an Sankt Christopherus, den Heiligen der Reisenden, gen Himmel zu schicken. Ein Halleluja den Elektroautos.
Vatikan und Papst zeigen sich wiederholt umweltbewusst. Unvergessen, wie Benedict im Bundestag auf Grünen-Ministerpräsident Winfried Kretschmann zulief. Zu wenig gewürdigt die Solarzellen, die auf Dächern des Vatikan sauberen Strom produzieren. Oft vernommen des Papstes Mahnung, die Schöpfung zu würdigen.
Die Katholische Nachrichtenagentur, gut informiert, lobt, dass es lediglich 2,50 Dollar kostet, die Batterien des „Zero“ zu laden. Geld ist wichtig. Auch OK, dass der Wagen 90 Meilen läuft – er stößt somit deutlich früher an die Grenzen des Staates denn an die Grenzen der Reichweite.
NWG hat mit dem Papstdeal Daimler aus dem Feld geschlagen. Der Kirchstaat war mit dem Konzern aus Stuttgart – wo kein Bischof residiert – in Verhandlungen über ein Hybrid-Papamobil für die Reisen des Pontifex. Doch die Batterien einer papstgerechten M-Klasse sind zu schwer.
Aber nochmals zurück zum Fahrgeräusch, das Fußgänger warnt. Vielleicht ist im Vatikan Warngeruch möglich. Weihrauch möglicherweise?
[Link] [Link] [via] [Photo: NWG]