Dass der Strom aus der Steckdose auch irgendwo herkommt, war uns allen klar. Vorzugsweise aus erneuerbaren Energiequellen, keine Frage, statt aus der Atomkraft mit all ihren Risiken und immensen Folgekosten. Soviel Umweltbewusstsein dürfte mittlerweile in den meisten Köpfen angekommen sein.
Der immer lauter werdende Ruf nach Elektroautos entspringt genau diesem Umweltbewusstsein. Und genau da liegt das Problem, sagt zumindest Ozzie Zehner, in seinem neuen Buch “Green Illusions: The Dirty Secrets of Clean Energy and the Future of Environmentalism”.
Denn allein die Produktion der Metalle – wie etwa Kupfer und Aluminium – und der seltenen Erden,die man zur Fertigung eines Elektromotors benötigt, belasten die Umwelt weitaus mehr, als durch das Fahren eines Elektroautos im Vergleich zu einem Auto mit Verbrennungsmotor „eingespart“ würde. Die CO2-Belastung der Atmosphäre lasse sich so jedenfalls nicht verringern.
Zehner, der momentan Gaststipendiat an der Berkeley University ist und früher bei General Motors gearbeitet hat, sagt zudem, dass die Preise für Elektroautos vermutlich nicht mehr wesentlich fallen werden, da alle für ihre Fertigung notwendigen Technologien bereits erforscht seien. Sein Rat an Regierungen, die wirklich etwas fürs Klima tun möchten: In umweltfreundliche ÖPV-Lösungen investieren.
Zehner erntete aber auch bereits Kritik. Zum einen wurde angeführt, dass bereits nach Ersatzstoffen für die benötigten seltenen Erden geforscht würde, zum anderen hoffe man, in naher Zukunft immer günstigere Speichereinheiten zu entwickeln. Naja, zumindest letzteres widerspricht zwar seiner Prognose gegen fallende Preise, doch der Umwelt nützt das trotzdem nichts. Interessantes Thema, das noch viele weitere Fragen aufwirft.
[via]