Der Energieversorger Eon bläst den geplanten Verkauf seiner Abfalltochter „Energy from Waste“ ab. „Ein Verkauf steht zur Zeit nicht mehr zur Debatte“, sagte ein Sprecher am Freitag in Düsseldorf auf Nachfrage. „Wir stehen nicht unter Druck zu verkaufen“, fügte er an und wiederholte damit Aussagen von Finanzvorstand Marcus Schenck aus den vergangenen Wochen.
Den genauen Grund für das Aus der Verkaufspläne, die aber theoretisch wieder aufgenommen werden können, nannte der Sprecher nicht. Aus dem Marktumfeld hieß es jedoch, die Angebote seien zu niedrig gewesen. Eon habe mindestens eine Milliarde Euro für die Sparte erzielen wollen, die Angebote hätten jedoch eher zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro, meistens am unteren Rand, gelegen.
Eon verkauft ähnlich wie sein Wettbewerber RWE derzeit Randbereiche und will damit unter anderem seine Kapitalbasis stärken. Die Düsseldorfer wollen sich bis Ende kommenden Jahres von Unternehmensteilen in einer Größenordnung von bis zu 15 Milliarden Euro trennen. Gut 12 Milliarden Euro davon sind bereits abgearbeitet, zuletzt trennte sich Eon im Mai von seiner Ferngasnetztochter Open Grid Europe, wodurch 3,2 Milliarden Euro erlöst wurden.
Foto: E.ON Energy from Waste Grossraeschen