Rund 90 Prozent der weltweiten Exportgüter werden per Schiff transportiert. Nicht nur, dass der Preis unserer Waren damit direkt vom Öl-Preis abhängt, auch die Umwelt leidet unter dem Schweröl. Denn auf dem Seeweg fällt jährlich mehr CO2 an, als in ganz Afrika zur gleichen Zeit.
Das haben auch die Reedereien erkannt und hissen nach 200 Jahren der Motor betriebenen Schifffahrt endlich wieder die Segel. Seit Jahren experimentieren Schiffsbauer mit gigantischen Lenkdrachen und Solar-Flächen, um Kraftstoff zu sparen.
Radikaler geht der irische Schiffsbauer B9 Shipping vor, der mit dem Bau seines Proto-Frachters komplett ohne fossilen Treibstoff auskommen will.
Drei große Segel sollen den neuen Frachter in Fahrt bringen. Bei Flaute greift ein eigens angefertigter Rolls Royce-Motor den schlaffen Segeln unter die Arme und gibt Gas. Doch anstelle von Diesel frisst der Luxus-Motor reines Bio-Gas – gewonnen aus 100.000 Tonnen Essensabfällen.
Für die Produktion des Prototyps, die derzeit anläuft, werden drei ausgediente Kähne zersägt, eingeschmolzen und zu Stahlplatten verarbeitet (alles mit reinem Öko-Strom, versteht sich). Aus dem Recyling-Stahl baut ein Rennboot-Designer dann das neue “Flagschiff der Zukunft”, wie die Firma ihr Projekt selbstbewusst nennt.
Das klingt eigentlich schon zu gut, um wahr zu sein.
[Link] [via] Photos: (c) B9 Shipping