Das Alte muss ins Neue. Wohin nur soll der Londoner oder New Yorker mit seiner ausgelesenen Zeitung, während er durch die City beziehungsweise Manhattan eilt? Einfach in einen Mülleimer werfen? Das wäre schnöde, unmodern, umweltfeindlich. Nun gibt es (endlich) den Hightech-Papierkorb für alle, die ihrer Zeitung einen würdigen letzten Weg ins Recycling gönnen.
In New York wurde der erste dieser Kästen aufgestellt, die es seit Anfang des Jahres bereits zu Dutzenden in London gibt. Renew Recycling Bins heißen die Stadtmöbel – und man fragt sich bei 47.000 Dollar each, was die Aufstellerei soll.
Die Papiertonnen erinnern mehr an Bankautomaten oder Selbst-Eincheck-Säulen am Flughafen. Zwei LED-Displays wagen sich an Wetterprognosen, informieren über Verkehrslage und Verkehrswege und bieten die neuesten News – was gewissermaßen ein Update für den Benutzer ist, weil er ja seine Zeitungen bereits ausgelesen hat. Vielleicht ist zwischenzeitlich die Welt untergegangen!
Um eine besonders abscheuliche Art von News zu verhindern, sind die Hightech-Tonnen bombensicher. Wortwörtlich. In New Mexiko wurden Versuchsmodelle in die Luft gejagt. Hintergrund ist die in London verwurzelte Angst vor IRA-Sprengsätzen. In New York dürfte das Sicherheitsempfinden ähnlich sein.
Ach so, ja, Recycling, Wiederverwertung. Der Städter soll also seine alte Zeitung einwerfen. Darum geht’s, oder nicht? Die Firma „J.M.Ornstein“ stilisierte die Papierkörbe jedenfalls zu Kommunikationsinseln, die „Alliance for Downtown New York“ setzt auf den Elektro-LED-Schnickschnack. In Public Private Partnership. Der WWF bekommt ein Prozent des Gewinns – warum wird man das Gefühl nicht los, dass es ausschließlich um PR geht. Da machen wir natürlich nicht mit.
[link][link][via][via] Photos: Renew