„Natural Power“ – dieser Schriftzug prangt in Italien auf vielen Autos und Lieferwagen von FIAT. Der italienische Massenhersteller setzt erklärtermaßen auf Erdgas, wenn es um die umweltverträgliche Zukunft des Autos geht. Die Fahrzeuge mit dem englischen Slogan haben Diesel und Erdgas in den Tanks Tanks unter den Sitzen. Das ist in den Augen der Manager und Ingenieure zukunftsträchtiger als Elektro-Lösungen.
Automobiljounalisten wurden zum streng geheimen Fiat-Entwicklungszentrum Centro Ricerche nahe Turin eingeladen, um technische Details über die Strategie zu erfahren. Wohl aus Angst vor zu neugierigen Blicken wurden selbst die Fotolinsen von Smartphones verklebt.
Entwicklungs-Manager Stefano re Fiorentin hält Elektroautos offenbar für wenig nachhaltig, und zwar nicht in ökologischem Sinn, sondern sozial und wirtschaftlich. Die Reichweite sei zu gering, die Aufladezeit zu lang, die Autos seien zudem zu teuer. In Sache Ökobilanz muss sich der Mann womöglich korrigieren lassen, da manche Experten Gas-Autos für wenig öko halten, weil sie eben nicht CO2-neutral sind und das Klima ebenso belasten wie Diesel und Benziner.
Bei den Kosten mag Stefano re Fiorentin recht haben. Berechnungen besagen, dass batteriebetriebene Elektroautos im Schnitt über 20.000 Dollar mehr kosten als konventionelle Fahrzeuge. Bei Fiats Gas-Hybrids sollen es lediglich 4.000 Dollar sein.
Auch bei der Reichweite will Fiat punkten können. 600 Meilen weit soll ein Gas-Hybrid fahren können.