[Energie] Verschwendung von Ressourcen: Deutsche Wirtschaft besorgt um Strom-ProduktionDer Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat eine bessere Steuerung der Stromproduktion verlangt. Vor dem Energie-Gipfel an diesem Mittwoch im Kanzleramt kritisierte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann die Verschwendung von Ressourcen und Geldern durch ungesteuertes Wachstum im Bereich Erneuerbarer Energien.

Von 2010 auf 2011 sei der Anteil der Wind- und Solarenergie um 20 Prozent gestiegen, dies allerdings ohne jede regionale Koordination, sagte er heute in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montag). „Das ist unwirtschaftlich und ärgerlich.“

So gebe es im Nordosten Deutschlands eine Überproduktion von Windkraft. Der Strom werde oft gar nicht abgerufen. Der DIHK-Präsident plädierte daher dafür, neue Anlagen mit schwankenden Einspeisungen aus Wind und Sonne nur in Regionen zuzulassen, in denen der Strom auch wirklich nachgefragt werde oder Netze zum Abtransport vorhanden seien. Dagegen gebe es im Süden zu wenig Produktion. Dies müsse durch den Ausbau erneuerbarer Energien sowie herkömmlicher und flexibel zuschaltbarer Kraftwerke ausgeglichen werden.

Die SPD erwartet, dass die Energieunternehmen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei dem Spitzengespräch „tüchtig den Kopf waschen“. Die Kanzlerin und ihr Umweltminister Norbert Röttgen hätten die Energiewende verschlafen, sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann dem Blatt. Der Kraftwerksneubau klappe nicht, der Netzausbau stocke, und die dringend notwendigen Energiespeicher würden nicht entwickelt. „Es ist ein deprimierender Befund“, betonte Oppermann.