Ganz gleich welcher Branche die jeweiligen Produkte, Dienstleistungen und Prozesse sind, wenn sie einen entscheidenden Beitrag zu nachhaltiger Wirtschaft leisten, zählen sie zur sogenannten Cleantech-Wirtschaft.
Doch genau in diesem Innovations-Bereich steht die Schweiz überraschend schlecht da. Das geht aus dem aktuell veröffentlichten “Cleantech Global Innovation Index” hervor, den das Beratungsunternehmen Cleantech Group erstmals im Auftrag des WWF (World Wildlife Fund) erarbeitet hat. 38 verschiedene Länder wurden daraufhin untersucht, ob sie heute besonders innovativ sind und demzufolge in diesem Markt in zehn Jahren besonders stark sein werden.
Dänemark, Israel und Schweden sind laut diesem Index spitze. Was die Rahmenbedingungen für Cleantech angeht, belegt Deutschland Platz sechs. Wenig innovativ liegt die Schweiz hinter Indien und China auf Platz 15. Russland bietet die geringste Chance für Cleantech.
“Im Cleantech-Bereich ist die Schweiz mit ihrem Masterplan von 2010 und im Bereich Großunternehmen zwar gut unterwegs”, sagt Katharina Serafimova vom WWF, “doch für neue Ideen braucht’s mehr, vor allem in der Frühphase.” Gerade Start-Ups fehle in der Schweiz das Risikokapital, Investoren und eine klare, strukturelle Positierung einschlägiger Kompetenzen.
Spitzenreiter Dänemark dagegen fördert Innovationen wie die Windkraft mit einem eigenen Cleantech-Cluster. Warum Indien und China vor der Schweiz liegt, ist laut WWF-Expertin Serafimova auf die Masse zurückzuführen. Auch aus dem erneuerbaren Bereich finden Ideen dort leicht ihren Weg in die Massenproduktion.
Insgesamt ist laut Studie der weltweite Markt für umweltfreundliche Technologie in den letzten Jahren um durchschnittlich rund 30% gewachsen. Damit diese Wachstumsbrache auch in der Schweiz mehr Chancen hat, sind laut Serafimova Cleantech-Investoren genauso gefragt wie die Politik, die nach dem Vorbild Dänemarks stärker auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz setzen und damit die eigene Industrie stärken könnte.
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