Deutschland hat bei einer Fukushima-Sonderkonferenz mit 151 Ländern in Wien weltweit verpflichtende Kontrollen von Atomkraftwerken und bindende Sicherheitsstandards gefordert. Internationale Sicherheitsanforderungen müssten nach der Atomkatastrophe in Japan überprüft werden und bräuchten einen stärker bindenden Charakter, sagte Umweltstaatssekretärin Ursula Heinen-Esser am Dienstag vor der Konferenz.
Nach dem Atomunfall von Tschernobyl 1986 habe man gemeinsam ein internationales System für Nuklearsicherheit geschaffen. „Aber dieses System ist nicht effektiv genug umgesetzt worden, um die Katastrophe von Fukushima verhindern zu können“, sagte die Staatssekretärin.
Die Konferenz aller Mitgliedstaaten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA ist das bisher größte Gremium, das über Lehren aus dem Atomunfall als Folge von Erdbeben und Tsunami in Japan am 11. März berät.
Regierungsvertreter der 151 Staaten hatten am Montagabend eine Ministererklärung zur Verbesserung der globalen Atomsicherheit beschlossen, die aber sehr vage formuliert ist. Der japanische IAEA-Chef Yukiya Amano hatte zum Auftakt des fünftägigen Treffens am Montag ein verbindliches Kontrollsystem von Kernkraftwerken, weltweite Stresstests und generell mehr Kompetenzen seiner Behörde gefordert. Viele Länder stehen dem aber skeptisch gegenüber.