[Energiewende] Gefahr von Blacouts? Studie warnt vor Stromausfällen bei rascher AKW-Abschaltung Ein rascher Atomausstieg birgt einer Studie des Baseler Prognos-Instituts zufolge erhebliche Risiken für die Sicherheit der Energieversorgung und bedroht die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. Die privaten Verbraucher müssten zudem mit spürbaren Preiserhöhungen rechnen, heißt es in der noch unveröffentlichten Expertise, wie die Tageszeitung «Die Welt» (Montagausgabe) berichtet. Danach ist ein vollständiger Atomausstieg bis 2020 oder früher nur dann zu bewältigen, wenn es gelingt, den Netzausbau rasant zu beschleunigen. «Angesichts der Erfahrungen mit dem Zeitbedarf für die Erweiterung des Stromnetzes ist es fraglich, ob der erforderliche Ausbau bis 2020 realisiert werden kann», heißt es in der Studie, die von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft in Auftrag gegeben wurde. Dies sei nur mit einer deutlichen Beschleunigung der Planung und Umsetzung der Kraftwerks-Bauvorhaben möglich. Derzeit vergingen zwischen Planung eines Kohlekraftwerks und der ersten Stromerzeugung vier bis sieben Jahre. Dringend notwendig sei auch ein Ausbau der Stromtransportnetze. So decke Süddeutschland derzeit einen hohen Anteil seines Bedarfs mit Kernenergie. Der angestrebte Ausbau der Windenergie werde dagegen vorrangig im Norden stattfinden. «Sollen Kernkraftwerke teilweise durch Windkraftanlagen ersetzt werden, erfordert dies einen parallelen Ausbau der Speichermöglichkeiten», schreiben die Autoren. Die Entscheidung über die künftige Atompolitik hat laut Prognos auch erhebliche Auswirkungen auf die Preisentwicklung. «Im Vergleich zu 2010 liegt der Preis 2020 um bis zu 38 Prozent höher, 2025 um bis zu 58 Prozent», heißt es in der Studie. wat/dapd /