„Atomkraft? Nein Danke!“, sagt sich jetzt auch der Münchner Techriese Siemens im Zuge der Katastrophe in Fukushima und steigt beim deutsch-französischen Atom-Unternehmen Areva NP aus – namentlich ist dies der Konzern, der sich wörtlich als „das Kerntechnikunternehmen in Deutschland“ und „The Nuclear Company“ brüstet und wenig zeitbewusst mit Publikationen wie „Die unterschätzte Alternative – Kernenergie“ für sich und die Vorzüge von AKW-Strom wirbt (siehe Screenshot oben).
Nun hat Siemens einen Schlußstrich unter sein Engagement mit dem französischen Staatsunternehmen Areva gezogen. Laut Vorabmeldung der „Welt“ hat Siemens am 18.3. seinen Anteil an dem deutsch-französischen Joint-Venture Areva NP in Höhe von 34 Prozent auf den Mutterkonzern Areva übertragen. „Wir sind da raus. Der von einem Gutachter festgelegte Kaufpreis von 1,62 Milliarden Euro wurde an Siemens überwiesen.
Im Gegenzug übertrug Siemens das Aktienpaket von 34 Prozent an Areva“, bestätigte ein Siemens-Sprecher den Ausstieg. Auch Areva bekräftigte, nun alleiniger Anteilseigner an dem Atomunternehmen zu sein. „Areva hält 100 Prozent der Aktien an Areva NP. Siemens ist definitiv bei Areva NP ausgestiegen“, erklärte Areva-Sprecherin Pauline Briand auf Anfrage der „Welt“. Bei Areva NP arbeiten weltweit etwa 18.000 Mitarbeiter, darunter mehr als 5.000 in Deutschland. Das Gros der deutschen Beschäftigten ist am Standort in Erlangen tätig.
jas/dapd