Bundespräsident Christian Wulff hat einen weltweit besseren Schutz der Wälder gefordert. «Wenn wir uns – im übertragenen Sinne – den Ast nicht absägen wollen, auf dem wir sitzen, dann müssen wir für globale Übereinkünfte und Nutzungsregeln für unser gemeinsames Waldkulturerbe streiten – so mühsam es ist», sagte er am Montag in Berlin laut Redemanuskript zur Eröffnung des Internationalen Jahres der Wälder. Zudem müssten auch die Ursachen von Waldvernichtung bekämpft werden.
Vielfach seien dies Armut, Kriminalität und Korruption, fügte Wulff hinzu. «Wir müssen fördern, was zum Erhalt des Waldes und einer umweltverträglichen Nutzung beiträgt: erneuerbare Energien, alternative Einnahmequellen für die lokale Bevölkerung und ihre politische Teilhabe, eine umweltverträgliche wirtschaftliche Entwicklung und verlässliche Zertifizierungen», forderte Wulff.
Er wies darauf hin, letztlich hänge vom Wohlergehen der Wälder der Erde unser aller Zukunft ab. Ein Drittel der Landoberfläche sei – noch – von Wäldern bedeckt. Sie seien existenziell für menschliches Leben und gigantische Kohlenstoffspeicher und damit unverzichtbare Stabilisatoren für unser Klima. «Darum muss uns insbesondere der Schutz der großen Regenwälder der Welt ganz besonders sorgen», sagte Wulff.
Der Bundespräsident bezeichnete den deutschen Wald als bedeutenden wirtschaftlichen und ökologischen Faktor. Er gebe rund einer Million Menschen Arbeit. Sein Holz sei Deutschlands bedeutendster nachwachsender Rohstoff. Er sei Lebensraum für viele Tierarten und damit unabdingbar für den Erhalt der Artenvielfalt. «Den Schutz und die Nutzung unserer Wälder immer wieder neu gegeneinander abzuwägen und auszutarieren – das ist eine politische Aufgabe, die eine informierte und engagierte Öffentlichkeit braucht.»
wet/dapd