nBW legt nach Gewinnsprung Sparprogramm auf

Der drittgrößte deutsche Energiekonzern EnBW rechnet in diesem Jahr unter anderem wegen der veränderten politischen Rahmenbedingungen mit weniger Gewinn und hat deshalb ein Sparprogramm aufgelegt. Zudem will sich der Energieversorger von Unternehmensteilen trennen. 2010 sprudelte bei dem Karlsruher Konzern noch der Gewinn: Unter dem Strich verblieben nach Angaben vom Dienstag knapp 1,2 Milliarden Euro. Das waren 52 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz stieg um 12,5 Prozent auf 17,5 Milliarden Euro.

Diese Entwicklung wird sich aus Sicht des Konzerns aber nicht fortsetzen. Allein aus der Kernbrennstoffsteuer ergeben sich laut EnBW sechs Jahre lang Zahlungsverpflichtungen von durchschnittlich 440 Millionen Euro jährlich. Zudem müsse der Energieversorger ab diesem Jahr auf Neumengen, die sich aus der Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke ergeben, Vorauszahlungen in einen Fonds für erneuerbare Energien leisten.

Bis 2013 will EnBW nun sein Investitionsvolumen von knapp acht auf gut fünf Milliarden Euro kürzen, wie Vorstandschef Hans-Peter Villis sagte. Zudem sollen mit einem Sparprogramm ab 2013 Einsparungen von nachhaltig 300 Millionen Euro pro Jahr erreicht werden. Zudem plane der Konzern in den kommenden drei Jahren Desinvestitionen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro. Villis nannte Vermögenswerte in der Schweiz und Österreich als mögliche Verkaufskandidaten.

So könnte die Beteiligung an der schweizerischen Energiedienst Holding AG für andere Investoren geöffnet werden. EnBW wolle aber die Mehrheit behalten, sagte Villis. Zudem prüfe EnBW weiterhin den Verkauf der Beteiligung am österreichischen Versorger EVN, stehe aber nicht unter Verkaufsdruck.

[TechFieber Green/mei/dapd] [Foto EnBW Zentrale in Karlsruhe/EnBW ]