Verbraucherorganisation gibt frustriert auf: Die Verbraucherorganisation Foodwatch sieht keine Chance mehr für die Einführung einer Lebensmittelampel. «Die Chancen gehen gegen Null», sagte Foodwatch-Chef Thilo Bode der «Berliner Zeitung» (Wochenendausgabe). Das EU-Parlament hat Mitte Juni die Lebensmittelampel abgelehnt.
«Nun muss sich noch der Ministerrat damit beschäftigen, aber ich mache mir keine großen Hoffnungen mehr», sagte Bode. Er kritisierte, dass die Politik ignoriere, dass 70 Prozent der Verbraucher sich eine Lebensmittelampel wünschten. Der Foodwatch-Chef griff Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) heftig an. «Der Staat sieht die Verbraucherpolitik als Kuschelthema und agiert in erster Linie als Dienstleister der Industrie», sagte Bode.
«Wer auch immer an der Spitze dieses Klientel-Ministeriums ist, vertritt die Interessen der Lebensmittelindustrie.»
Die Verbraucherschützer stellen nach eigenen Angaben eine immer weitergehende Verschlechterung der Lebensmittel fest. Insbesondere bei Fertigprodukten sei die Entwicklung dramatisch. «Es werden immer mehr Aromen, Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, Farbstoffe und Antioxidationsmittel eingesetzt,» sagte Bode. Er forderte die Verbraucher auf, mehr Druck auf die Politik zu machen, um ihre Interessen durchzusetzen.
[TechFieber Green/mei / Foto FoodWatch ]
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