solar boom

Das Geschäft mit Solaranlagen hat im ersten Halbjahr wegen der geplanten und dann auch zum 1. Juli umgesetzten Einschnitte bei der Solarförderung geboomt. In den ersten sechs Monaten seien Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von über drei Gigawatt installiert worden, teilte die Bundesnetzagentur am Dienstag in Bonn mit. Die Behörde registriert neu angeschlossene Anlagen. Allein 50 000 der eingegangenen 130 000 Meldungen im ersten Halbjahr seien im Juni erfolgt. Im gesamten vergangenen Jahr wurden noch Solaranlagen mit einem Wert von 3,8 Gigawatt neu installiert.

Grund für das gute Geschäft mit Solaranlagen ist der Netzagentur zufolge die lang diskutierte und dann Anfang des Monats beschlossene Eindämmung der staatlichen Zuschüsse für die Branche. Sie wurden rückwirkend zum 1. Juli je nach Anlageform um zunächst 8 bis 13 Prozent gekürzt. Ab Oktober sollen die Subventionen um weitere drei Prozent gekürzt werden. «Viele wollten sich noch die höheren Vergütungssätze sichern», sagte Netzagentur-Präsident Matthias Kurth.
Da die Förderdauer 20 Jahre beträgt, sei eine Mitnahme der noch geltenden höheren Sätze für Unternehmen sehr attraktiv.

Allerdings ist die Höhe der Solar-Zuschüsse der kommenden Jahre von der momentanen Entwicklung abhängig. So sieht die Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vor, dass die Solarförderung bei hoher Nachfrage stärker sinken wird. Dabei werden die Zahlen der Bundesnetzagentur aus der Periode von Juni bis September zugrunde gelegt. So könnte der Solarfördersatz 2011 stärker sinken, als bisher angenommen.

Marktbeobachter erwarten, dass sich die Nachfrage in Deutschland als bislang weltgrößtem Solarmarkt ab 2011 wegen der Kürzungen deutlich abschwächen wird.

[TechFieber Green/jes/ddp / Foto Solar First]

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