Das Solarunternehmen Q-Cells <QCE.ETR> verarbeitet seine Ausschussware künftig nicht mehr selbst weiter. Stattdessen sollen die Zellen, die nicht den Qualitätsstandards des Unternehmens entsprechen, von der norwegischen Firma Innotec Solar (ITS) verarbeitet werden, wie Q-Cells am Mittwoch in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) mitteilte. Beide Unternehmen vereinbarten dazu eine mehrjährige Partnerschaft. Finanzielle Details teilte die im TecDax <TDXP.ETR> notierte Gesellschaft nicht mit.
ITS hat sich auf Ausschussware spezialisiert. Die Skandinavier kaufen bei zahlreichen Solarunternehmen minderwertige Ware auf, arbeiten sie dann auf und verkaufen sie unter einer eigenen Marke. Damit ist das Unternehmen Branchenkennern zufolge sehr erfolgreich. „Die strategische Partnerschaft mit ITS ist ein vielversprechender Weg, den größten Nutzen aus unseren Nicht-Premium-Solarzellen zu ziehen“, sagte Q-Cells-Vertriebsdirektor Timothy Ryan. ITS habe das Know-how und die Kapazitäten, aus diesen Zellen „sehr attraktive Module und Systeme“ zu fertigen.
Bislang arbeitete Q-Cells seine minderwertigen Zellen, die im Produktionsprozess anfallen, selbst auf. Im Zuge der Konzentration auf das Kerngeschäft löst das Unternehmen die entsprechende Abteilung nun auf. Die betroffenen Mitarbeiter, nach Q-Cells-Angaben rund ein Dutzend, sollen wie einige Maschinen von ITS übernommen werden. Dazu plant ITS eine Fabrik in Halle.
Q-Cells hatte im vergangenen Jahr wegen des heftigen Preisverfalls in der Branche einen Milliardenverlust hinnehmen müssen. Der als Sanierer geholte Vorstandschef Nedim Cen hat dem Unternehmen einen tiefgreifenden Umbau verordnet und konzentriert das Geschäft auf die profitablen Felder. 500 Mitarbeiter am Stammsitz in Sachsen-Anhalt mussten im vergangenen Jahr gehen. In Malaysia fährt das Unternehmen derweil eine neue Zellenproduktion hoch und lässt zudem erstmals auch eigene Module produzieren.
[TechFieber Green/ans]
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