conergy prozess

Die Klagen von Aktionären gegen das Solarunternehmen Conergy werden zu einem Musterprozess. Das habe das Landgericht Hamburg Anfang Juni entschieden, teilte die Münchener Rechtsanwaltskanzlei Rotter als Vertreterin der rund 20 Kläger am Freitag mit. Damit sei nun der Weg bis zum Bundesgerichtshof frei, um höchstrichterlich das Bilanzierungs- und Publikationsverhalten von Conergy zu klären. Zunächst ist aber das Oberlandesgericht Hamburg an der Reihe. Es muss überprüfen, ob das Unternehmen in den Jahren 2006 und 2007 gegen Bilanzierungsregeln verstoßen hat.

Conergy war Ende 2007 nur knapp der Pleite entgangen. Die Kläger werfen der Firma vor, zu spät über die tatsächliche wirtschaftliche Situation informiert zu haben. Bis zu einer Pflichtmitteilung Ende Oktober 2007 habe es den Eindruck eines prosperierenden Unternehmens erweckt. Der Kurs des einstigen Börsenlieblings ist seitdem um über 95 Prozent eingebrochen. Die Aktie ist seit mehr als einem Jahr nur noch ein Pennystock.

Auch die Staatsanwaltschaft Hamburg hat Ermittlungen aufgenommen. Sie richten sich gegen ehemalige Vorstände des Unternehmens. Im Fadenkreuz der Ermittler steht auch der amtierende Vorstandschef Dieter Ammer. Der Firmengründer war im umstrittenen Zeitraum Aufsichtsratschef von Conergy. Der frühere Tchibo-Chef hatte nach der Fast-Pleite den Vorstandsvorsitz übernommen und versucht seitdem, das Unternehmen zu restrukturieren.

[TechFieber Green/mei / Foto ]

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