Nabucco Gas Pipeline

Bei seinem Besuch in Wien hat der russische Ministerpräsident Wladimir Putin das von der Europäischen Union favorisierte Gaspipeline-Projekt Nabucco scharf kritisiert. Es sei sinnlos und gefährlich,eine Pipeline zu bauen, ohne Lieferverträge zu haben, sagte Putin bei einergemeinsamen Pressekonferenz mit dem österreichischen Bundeskanzler WernerFaymann (SPÖ) am Samstag.

Österreich und Russland unterzeichneten im Anschluss ein Abkommen zum Baueines Teilstücks der Nabucco-Konkurrenz, der Gaspipeline South Stream, inÖsterreich. Das Alpenland ist an beiden Projekten beteiligt. „Wir sehen dakeinen Interessenkonflikt“, sagte Faymann. Österreich habe mehrere Möglichkeitenund spiele diese nicht gegeneinander aus. Zudem wisse man noch nicht, wie dieGaslieferungen bei Nabucco zustande kommen sollen.

PUTIN: NICHTS GEGEN KONKURRENZ SOUTH STREAM

Putin äußerte Unverständnis darüber, dass Länder bestrebt sein könnten, vonRussland bei Energielieferungen unabhängig zu sein. Weltweit gebe es kein Landmit ähnlichen Gasvorräten wie in Russland, sein Land könne die Interessen derEnergieabnehmer auf Jahre befriedigen. Nabucco sei sicherlich eine Konkurrenz zuSouth Stream, „aber wir haben nichts dagegen“.

Die Gaspipeline South Stream wird von dem russischen Gasmonopolisten Gazprom gemeinsam mit der italienischen Eni geplant. Die Leitung soll von Beregowaja an der östlichen Schwarzmeerküste durchdas Schwarze Meer bis nach Bulgarien und von dort aus in zwei Strängen nachUngarn und Österreich sowie nach Griechenland und Italien führen.

HINTERGRUND

Sie gilt als Konkurrenz für das von der EU favorisierte Nabucco-Projekt, mitdem die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen verringert werden soll.Die Kapazität von South Stream liegt zunächst bei 31, später bei bis zu 63Milliarden Kubikmetern pro Jahr. Die ersten Lieferungen sind für 2013 geplant.

Durch Nabucco soll ab 2014 Gas vom Kaspischen Meer nach Europa strömen -unter Umgehung Russlands. Die von der EU unterstützte Pipeline kostet rund 8Milliarden Euro. Russland kritisiert das Projekt und bemüht sich umVereinbarungen mit Förderländern, um das Gas über South Stream liefern zulassen.

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[TechFieber Green/mei] [Photo Wikimedia/cc]

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