Die Telekom-GroßkundensparteT-Systemsdrängt in den Strommarkt. Gemeinsam mit dem schweizerischenEnergietechnikkonzern ABB entwickelt T-Systems Lösungen fürintelligente Stromnetze. T-Systems-Vorstand Reinhard Clemens undABB-Deutschlandchef Peter Smits gaben am Mittwoch in Frankfurt den Startschussfür die Zusammenarbeit der beiden Konzerne. Mit so genannten Smart Grids,intelligenten Stromnetzen, sollen Verbraucher und Energieversorger mehrInformationen über den Stromverbrauch erhalten und diesen besser steuern können.
So genannte Smart Meter – Stromzähler, die Stände direkt per Datenleitungan Energieversorger übermitteln – betreibt T-Systems bereits. Jetzt sollen ganzeNetze intelligent gemanagt werden, ein Pilotprojekt ist in der Versuchsstadt derTelekom, Friedrichshafen am Bodensee, geplant. „Wir werden in Zukunft ein Netzhaben, wo der Verbrauch sich nach der Erzeugung richtet“, kündigte Smits an. Dassei auch politisch gewollt. Der Druck aus der Politik steige.
Bis 2020 soll der Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien mindestens 20Prozent betragen. Intelligente Stromnetze verbesserten die Energieeffizienz derStromversorgung. „Wenn es uns nicht gelingt, die Grundlast nach unten zubringen, wird es für uns teuer“, sagte Clemens. Den Widerstand derEnergieversorger fürchtet der T-Systems-Chef nicht. Es gebe keineInteressenkonflikte. Auch das Ablesen der Stromzähler werde günstiger.
KEIN ZEITPLAN
Wann jeder Verbraucher einen intelligenten Stromzähler im Haus haben wird,konnte Clemens nicht sagen. Auch zum Investitionsvolumen wollte er aber keineAngaben machen. Die Einführung für den Massenmarkt werde sukzessive vor sichgehen, sagte Clemens. Zunächst dürften die Smart Meter aber bei Unternehmeneingeführt werden, die ein Interesse an niedrigeren Energiekosten hätten. Mit“intelligenten Netzen“, zu denen allerdings neben Energie auch Dienste wie dieautomatische Übermittlung von Kranken- oder Verkehrsdaten gehören, will dieTelekom bis 2015 rund eine Milliarde Euro Umsatz erwirtschaften.
Für Clemens eröffnet sich ein neues Geschäftsfeld: Die Telekom managebereits jetzt immense Datenmengen allein für Telefongespräche, die imSekundentakt abgerechnet werden, sagte Clemens. „Das mit den Stromzählernkriegen wir auch noch hin.“
[TechFieber Green/mei/ddp] [Photo ]
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