Das massive Fischsterben in vielen Seen und Teichen Deutschlands in Folge des langen Winters wird die betroffenen Ökosysteme noch lange belasten. Selbst wenn nun vermehrt Jungfische ausgesetzt würden, brauche es etwa zwei bis drei Jahre, bis das natürliche Gleichgewicht des Nahrungsnetzes wiederhergestellt sei, sagte Werner Kloas, Aquakultur-Experte beim Berliner Leibniz-Institut für Gewässerbiologie, der Nachrichtenagentur ddp. Sogenannte Primärproduzenten wie Algen vermehrten sich durch den Mangel an kleineren Fischen verstärkt. Die pflanzenartigen Lebewesen seien eine ausgezeichnete Nahrungsquelle für Wasserflöhe, deren Population in Folge des Fischsterbens als nächster Konsument wachse.
Fische vertrieben auch Frösche, Lurche oder Libellen, die zum biologischen Gleichgewicht dazugehörten. «Enorm wichtig sind die Tiere für einen relativ mückenfreien Sommer», sagte Kloas weiter. Wer nahe der betroffenen Seen wohne, müsse in den kommenden Monaten mit einer kleinen Schnakenplage rechnen.
Nach dem langsamen Abschmelzen des Eises waren die Oberflächen zahlreicher kleiner und flacher Seen voll von verendeten Fischen. Die dicke Eisschicht habe jede Sauerstoffzufuhr verhindert, die Tiere seien erstickt. Kloas sagte, dies sei ein natürlicher Vorgang, der in diesem gewaltigen Ausmaß jedoch zuletzt 1978 und in den strengen Wintern der 40er und 50er Jahre vorgekommen sei.
[TechFieber Green/mei/ddp][Photo: twicepix via Flickr/cc]
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