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Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Margret Mönig-Raane hat die Biobranche aufgefordert, ihre Mitarbeiter besser zu bezahlen und sich dabei an den geltenden Tarifverträgen zu orientieren. Mönig-Raane sagte der «Frankfurter Rundschau» (Mittwochausgabe), es gebe überhaupt keinen Grund, sich anders zu verhalten.

Bei den meisten Unternehmern des Biobereichs handele es sich angesichts des Booms der vergangenen Jahre um florierende, gut verdienende Firmen. Es sei deshalb eine «Selbstverständlichkeit», dass Unternehmen, die im Geiste von Nachhaltigkeit oder Gesundheit agierten, «ihre Mitarbeiter nicht kurz halten». Die Gewerkschafterin sagte, es reiche nicht aus, allein den Landwirten faire Preise zu zahlen, die Mitarbeiter im Verkauf aber nicht gerecht zu entlohnen. Sie rief die Beschäftigen auf, sich kundig zu machen, selbst initiativ zu werden und Betriebsräte zu gründen. Diese seien in der Branche absolute Mangelware.

Mönig-Raane reagierte damit auf Berichte, wonach unter anderem Biomarktführer Alnatura in einer neuen Berliner Filiale einer Kassiererin statt den tarifvertraglich geltenden knapp 13 Euro trotz Berufserfahrung nur 9,73 Euro zahle und der niedrigste bezahlte Lohn für ungelernte Kräfte sogar bei nur 7,50 Euro liege. Das sind 16 Prozent unter dem geringsten Gehalt, das ver.di und der Arbeitgeberverband für die Hauptstadt festgelegt haben.

Nach Angaben von Alnatura-Geschäftsleitungsmitglied Manon Haccius seien solche Löhne jedoch die Ausnahme. «Mehr als 90 Prozent der Einkommen bewegen sich in der Größenordnung der Tarifverträge», sagte Haccius der Zeitung. Allerdings sei das «transparente» Einkommensgefüge des Unternehmens nur schwer mit dem Tarifrecht zu vergleichen. Nicht Alter und Berufsjahre seien ausschlaggebend für die Bezahlung bei Alnatura, sondern Verantwortung, Leistung und Qualifizierung.

[TechFieber Green/mei/ddp]

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