Die deutsche Solarstrombranche fürchtet wegen dergeplanten Förderkürzungen um tausende Arbeitsplätze und ihreWettbewerbsposition. „Wir haben der Politik signalisiert, dass dieseFörderkürzung viel zu stark ist und zu schnell kommt“, sagte der Geschäftsführerdes Bundesverbandes Solarwirtschaft, Carsten Körnig, am Mittwoch.
Ohnehin seider Markt von Preisverfall und zunehmender Konkurrenz vor allem aus Asiengekennzeichnet. Der Verband fordert deshalb deutliche Nachbesserungen bei dengeplanten Kürzungen der Einspeisevergütung. Im Juni trifft sich die Branche zurweltgrößten Fachmesse „Intersolar“ auf dem Münchner Messegelände.
Die Bundesregierung plant die Kürzung der vom Verbraucher zu zahlendenEinspeisevergütung beim Strom vom 1. Juli an um weitere 16 Prozent fürSolaranlagen auf Dächern. Nach Abschlägen bereits zum Jahresanfang verringertsich die Förderung damit im Vergleich zu 2009 um insgesamt 25 Prozent auf 33Cent pro Kilowattstunde. Weitere Einschnitte ebenfalls ab Juli betreffenverschiedene Arten von Freiflächen-Anlagen. Solche Anlagen auf Ackerflächensollen bis auf Ausnahmen nicht mehr gefördert werden.
Dagegen verlangt der Bundesverband eine Halbierung der in diesem Jahrgeplanten zusätzlichen Förderkürzung. Auch der Ausschluss vonlandwirtschaftlichen Flächen müsse zurückgenommen werden, forderte Körnig. Diejunge und aufstrebende Branche brauche verlässliche Investitionsbedingungen,dann könnte sie sich auch in den kommenden Jahren als Job-Motor erweisen. Fallsdie Politik den geforderten Nachbesserungen entspricht, stellt der Bundesverbandbis 2013 weitere Investitionen von 10 Milliarden Euro in Aussicht. Die Zahl derBeschäftigten in der Photovoltaik, also im Geschäft mit der Stromerzeugung überSonnenenergie, dürfte dann bis 2020 von derzeit rund 60.000 auf 100.000 wachsen,sagte Körnig. Der kleinere Bereich Solarthermie (Wärmeerzeugung überSonnenenergie) hat derzeit deutschlandweit rund 20.000 Beschäftigte.
Sollten die Nachbesserungen allerdings ausbleiben, drohe der Verlust derTechnologieführerschaft, warnte Körnig. Bereits im vergangenen Jahr habe dieBranche die Deckelung der Solarförderung im wichtigen Exportmarkt Spanien zuspüren gekommen. Der dortige Markteinbruch sei aber durch das starke Wachstum inanderen Regionen der Erde aufgefangen worden. Insgesamt fuhr die deutschePhotovoltaik-Branche im vergangenen Jahr Umsätze von rund 10 Milliarden Euroein.
Bei den Vorbereitungen für die diesjährige Intersolar ist von dem Streit umdie Kürzungspläne bisher nur wenig zu spüren. Die Veranstalter rechnen mitRekorden bei Aussteller- und Besucherzahlen. Rund 1500 Unternehmen undInstitutionen wollen bei der Fachmesse vom 9. bis 11. Juni Neuheiten zu den Themen Photovoltaik und Solarthermie zeigen, mehr als 60.000 Fachbesucher ausaller Welt werden zu der Schau erwartet.
[TechFieber Green]
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