Tierquälerei Hühner Wiesenhof

Gegen den Geflügelzüchter Wiesenhof ist ein Strafverfahren wegen eines möglichen Verstoßes gegen Tierschutzbestimmungen eingeleitet worden. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Oldenburg am Montag auf ddp-Anfrage sagte, sei das Verfahren an die zuständige Behörde in Verden abgegeben worden. Die Strafanzeige war am 11. Januar von der Tierrechtsorganisation Peta gestellt worden.

Ob und wann das Verfahren eröffnet wird, konnte eine Sprecherin der Verdener Staatsanwaltschaft nicht sagen. Momentan würden die Akten geprüft, sagte sie. Edmund Haferbeck, wissenschaftlicher Berater von Peta, kritisierte die Justiz in diesem Fall. «Die Behörden sind nicht mehr ernst zu nehmen», sagte er.

Die Strafanzeige sei hin und her geschoben worden, weil es sich bei der PHW-Gruppe, zu der Wiesenhof gehört, um die «mächtigste Wirtschaftsbranche Norddeutschlands» handele. Den Landkreisen warf Haferbeck vor, zum System zu gehören und wegzuschauen, wenn Tierquälereien passierten.

Die Misshandlungen von Hühnern auf einer Farm von Wiesenhof waren bekannt geworden, nachdem «Report Mainz» in der Sendung vom 11. Januar Filmaufnahmen gezeigt hatte, die Peta-Mitarbeiter bei verdeckten Recherchen auf der Farm im niedersächsischen Twistringen aufgenommen hatten.

Wiesenhof hatte die Tierquälereien eingeräumt, die Verantwortung aber auf die ehemaligen Betreiber verwiesen. Peta behauptet dagegen, dass Twistringen kein Einzelfall sei, sondern die Verstöße gegen den Tierschutz «systemimmanent» seien. tf/mei/ddp / Photo b3nscott/cc