Schwaben-Power goes global: Der Stuttgarter Technologie-Riese Bosch gibt weiter Vollgas in Sachen erneuerbare Energien und erhofft sich trotz eines momentan schwierigen Marktumfeldes vom weltweiten Solarmarkt großes Potenzial.
„Es wird zu einer Konsolidierung der Solar-Branche kommen, sagt Holger von Hebel, Chef der Solarsparte, dem „Handelsblatt“ (HB/Montagausgabe).“Es werden etwa zehn große Hersteller entstehen, die mehr als 50 Prozent desMarktes dominieren werden, und Bosch wird einer davon.“ Laut der Zeitung zähltdie Solarindustrie in Deutschland 200 Unternehmen. Hinzu komme eine starkePhalanx an chinesischen Anbietern, die mittlerweile mehr als ein Drittel desMarktes beherrschen.
Bosch hatte im Sommer 2008 für mehr als eine Milliarde Euro den ThüringerSolarzellen-Produzenten Ersol übernommen. Eine weitere halbe Milliarde Eurosteckt das Unternehmen am Ersol-Standort Arnstadt in ein neues Werk. Mit dermehrheitlichen Übernahme des Brandenburger Modulproduzenten Aleo für einendreistelligen Millionen-Euro-Betrag baute Bosch sein Photovoltaik-Geschäft erstjüngst aus.
‚ERSOL WIRD ROTE ZAHLEN SCHREIBEN‘
Im laufenden Jahr kämpft die Bosch-Tochter wie auch ihre Wettbewerber mitfallenden Preisen und wegbrechenden Umsätzen. „Wir haben ein sehr schwierigesJahr“, räumte von Hebel ein. Den Vorjahresumsatz von 310 Millionen Euro werdeErsol nicht erreichen, auch wenn der der Absatz um ein Fünftel zugelegt habe.Wegen hoher Belastungen für die Vorleistungen für das neue Werk und enormenPreisdrucks werde Bosch bei Ersol rote Zahlen schreiben, fügte er hinzu. Für2010 erwartet der Chef der Solarsparte ein positives EBIT. Hoffnungen setztBosch dabei auf das neue Werk in Thüringen, das im April 2010 anläuft: „Diedeutlich besseren Kostenstrukturen werden schon im nächsten Jahr zum Tragenkommen.“
Ein schwieriges Marktumfeld macht der gesamten Branche zu schaffen. BeiSolarworld brach im dritten Quartal trotz einer Absatzsteigerung der operative Gewinn um gut 60 Prozent auf 34,7 Millionen Euro ein. Noch härter traf es Q-Cells : Das Unternehmen aus Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt)rutschte in dem Zeitraum operativ noch tiefer in die roten Zahlen als im zweiten Jahresviertel