Fliegen ist per se ja weniger gut für den Planeten – nun soll mehr nachhaltiger Flugkraftstoff in Deutschland entwickelt und eingesetzt werden:  Laut der Luftfahrtinitiative Hamburg Aviation und dem Verband aireg soll der Einsatz von Sustainable Aviation Fuel (SAF) deutlich ausgeweitet werden.

Beide Organisationen haben heute eine strategische Partnerschaft bekanntgegeben, um den SAF-Markt in Deutschland voranzubringen – insbesondere durch bessere politische Rahmenbedingungen, gemeinsame Veranstaltungen und Aufklärungsarbeit.


Zusammenarbeit mit Fokus auf Praxis und Politik

Die Kooperation umfasst laut den Partnern folgende Schwerpunkte:

  • Veranstaltungen zur Anwendung von SAF

  • Dialog mit Politik und Interessenvertretung

  • Mitwirkung in Gremien, z. B. bei der Renewable Liquid and Gaseous Fuels Platform (RLCF)

  • Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit

  • Präsenz auf Branchenevents

  • Austausch von Fachwissen

Beide Partner wollen ihre Netzwerke bündeln, um schneller Fortschritte bei der Dekarbonisierung des Luftverkehrs zu erzielen.


Nachhaltig Fliegen - Hamburg Aviation Greentech Awards
Nachhaltig Fliegen – Hamburg Aviation Greentech Awards

SAF als Hoffnungsträger – aber noch in der Nische

Sustainable Aviation Fuel gilt als zentrale Technologie, um den CO₂-Ausstoß im Flugverkehr zu senken – vor allem auf Mittel- und Langstrecken, wo elektrische Antriebe derzeit nicht umsetzbar sind. Doch der Marktanteil von SAF liegt laut Schätzungen derzeit unter einem Prozent. Der Markthochlauf ist bisher teuer, bürokratisch komplex und abhängig von politischem Willen.


Greentech Flugzeug SAF Lufthansa saf sustainable aviation fuel
Greentech Flugzeug SAF Lufthansa saf sustainable aviation fuel

Stimmen aus der Branche

Laut Ralf Gust von Hamburg Aviation soll Hamburg künftig eine Schlüsselrolle beim Hochlauf von SAF spielen. Auch Melanie Form von aireg betont die Bedeutung der Region als Luftfahrtstandort – und als möglicher Produktionsort für nachhaltigen Flugkraftstoff.


Kritischer Ausblick: Große Worte, kleiner Markt

Trotz der formulierten Ambitionen bleibt der Einfluss von SAF auf den Klimaschutz bislang begrenzt. Ohne klare gesetzliche Vorgaben und Investitionen droht das Thema in der Nische zu verharren. Fraglich bleibt zudem, ob freiwillige Kooperationen ausreichen, um einen echten Systemwandel in der Luftfahrt einzuleiten – oder ob es verbindliche Quoten und ein Ende fossiler Subventionen braucht.


Quellen  & weitere Links