Solar-Energie und Artenschutz sind ein starkes Team: In Schwerin entsteht ein innovatives Greentech-Projekt, das zeigt, wie ClimateTech nicht nur dem Klima, sondern auch bedrohten Tierarten helfen kann.

Auf einem alten Militärgelände im Industriegebiet Göhrener Tannen bauen die Stadtwerke Schwerin einen großen Solarpark – und denken dabei nicht nur an saubere Energie, sondern auch an die Zauneidechse, eine streng geschützte Tierart.

Foto: Mika Baumeister Unsplash

Der Solarpark wird auf zehn Hektar Fläche gebaut und soll über 10 Megawatt (MW) Strom erzeugen – genug, um mehrere tausend Haushalte zu versorgen.

Gleichzeitig wird dort der Lebensraum der Zauneidechsen erhalten und sogar verbessert.

Ein Zuhause für seltene Tiere

Greentech x Artenschutz: Ein Zuhause für seltene Tiere

Bevor die Bauarbeiten starteten, wurden die Eidechsen eingefangen und vorübergehend an einen sicheren Ort gebracht. Sobald der Bau abgeschlossen ist, kehren sie in ein neues, für sie optimiertes Gelände zurück: mit Totholzhaufen, Schatten- und Sonnenplätzen und kleinen Wasserstellen.

Die Solarmodule stehen in einem Abstand zueinander, damit dazwischen genügend Platz für Tiere und Pflanzen bleibt.

Außerdem werden die Module bewusst höher montiert – so können später Schafe unter den Anlagen grasen. Das ersetzt Maschinen und schont den Boden.

Das Projekt wird von Dr. Metje Green Energy Projects umgesetzt, einem erfahrenen Unternehmen für nachhaltige Energielösungen.

Energiewende geht nur mit der Natur

„Energiewende und Artenschutz schließen sich nicht aus“, sagt Sascha Lauckner von der Gesellschaft für erneuerbare Energien Schwerin mbH (GES). Er betont: Wenn Technik und Natur zusammengedacht werden, profitieren alle – Klima, Umwelt und Gesellschaft. Genau das zeigt dieses Projekt.

In einer Zeit, in der viele Bauvorhaben auf Kosten der Natur gehen, setzt Schwerin ein wichtiges Zeichen: Klimaschutz darf nicht auf Kosten der Artenvielfalt passieren – im Gegenteil, beides muss zusammengedacht werden.

Kritik: Ein gutes Beispiel – aber längst nicht Standard

Dieses Projekt ist vorbildlich – aber leider immer noch eine Ausnahme. Zu oft wird bei Solarparks oder Windkraftanlagen zu wenig auf Naturverträglichkeit geachtet. Auch das Tempo, mit dem solche positiven Beispiele umgesetzt werden, ist oft zu langsam.

Fakt ist: Wir Menschen zerstören durch unser Verhalten systematisch unsere eigene Lebensgrundlage – unsere Böden, unser Wasser, unsere Luft und die Artenvielfalt. Projekte wie dieses zeigen: Es geht auch anders. Aber wir müssen es wollen – und zwar schnell, flächendeckend und konsequent.

Fazit: Solarenergie mit Mehrwert – so sieht ClimateTech der Zukunft aus

Der neue PV-Park in Schwerin zeigt: Greentech kann mehr als Strom – es kann Lebensräume schaffen, Biodiversität fördern und lokale Verantwortung übernehmen. Wenn mehr Städte und Unternehmen diesem Beispiel folgen, wird ClimateTech zur echten Zukunftslösung – für Mensch, Tier und Planet.

Weitere Vorreiter im Bereich umweltfreundlicher Energie sind etwa Naturstrom, Green City AG oder die NGO Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Foto Mika Baumeister Unsplash