Ein neues Verfahren spart Chemikalien und Energie:Die Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein für eine klimafreundliche Zukunft. Doch die Herstellung der dafür nötigen Lithium-Ionen-Batterien ist oft weder nachhaltig noch günstig. Genau hier setzt das Team vom Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS mit der Entwicklung von DRYtraec an.

Die Innovation: Statt flüssiger Chemikalien wird bei diesem Verfahren ein trockenes Pulvergemisch verwendet, um die Batterie-Elektroden herzustellen. Das spart nicht nur gefährliche Lösungsmittel, sondern auch viel Energie, da auf eine aufwendige Trocknung verzichtet werden kann.

ClimateTech für die Batterie der Zukunft

Im DRYtraec-Verfahren werden die aktiven Materialien, also die Energiespeicherstoffe, durch Druck und Reibung direkt auf eine Trägerfolie gepresst.

Das geschieht doppelseitig in einem Schritt – eine echte Effizienzsteigerung. Die dabei entstehenden Elektroden sind genauso leistungsfähig wie herkömmliche, aber deutlich nachhaltiger produziert.

Besonders spannend für die ClimateTech-Industrie: Die Technik funktioniert nicht nur mit Lithium-Ionen-Zellen, sondern auch mit künftigen Batterietypen wie Natrium-Ionen oder Feststoffbatterien. Diese gelten als wichtige Alternativen für eine ressourcenschonende Mobilität von morgen.

Vom Labor in die Serienproduktion

Das Fraunhofer IWS arbeitet seit über zehn Jahren an dieser Technologie und hat bereits 2013 eine erste Versuchsanlage gebaut. Inzwischen wurde DRYtraec lizenziert und an ein führendes Unternehmen der europäischen Autoindustrie übergeben – ein bedeutender Schritt Richtung Serienfertigung. Die Forschungseinrichtung bietet Unternehmen entlang der Lieferkette umfassende Unterstützung beim Technologietransfer.

Kritische Einordnung: Viel Potenzial, aber hohe Einstiegshürden

Trotz aller Vorteile bleibt der Markteintritt anspruchsvoll. Der Umbau bestehender Produktionslinien auf das DRYtraec®-Verfahren erfordert Investitionen und Know-how. Auch die Kompatibilität mit allen Materialarten muss im Einzelfall geprüft werden. Gleichzeitig ist der technologische Vorsprung ein strategischer Vorteil für den Greentech-Standort Deutschland.

Fazit: DRYtraec ist ein Leuchtturmprojekt für nachhaltige Batterietechnologie

Mit DRYtraec zeigt das Fraunhofer IWS, wie greentech und ClimateTech konkret aussehen können: weniger Chemie, weniger Energieverbrauch, mehr Zukunft.

Diese Innovation stärkt nicht nur die Elektromobilität, sondern auch den Standort Europa in einem hart umkämpften Zukunftsmarkt. Unternehmen der Batterie- und Autoindustrie sollten die Chance jetzt nutzen – für grüne Mobilität made in Germany.


Quellen & Links:

Fraunhofer IWS Fraunhofer-Gesellschaft Batterieproduktion in Deutschland – BMWi-Initiative